Mittwoch, 10. Juli 2013

"The Fault in Our Stars" von John Green

Zum Inhalt: Hazel ist gerade einmal sechzehn und hat doch schon ihr ganzes Leben in dem Wissen verbracht, dass sie nicht alt wird. Denn sie hat Krebs, und der hat bereits ihre Lungen angegriffen. Eigentlich eher ihren Eltern zuliebe nimmt sie trotzdem noch am Leben teil und geht zu einer Supportgruppe für Kinder, die an Krebs leiden oder diesen besiegt haben. Dort trifft sie auf Augustus. Der hat zwar ein Bein an den Krebs verloren, gilt aber sonst als geheilt. Obwohl Hazel sich eigentlich nicht erlauben möchte, sich auf eine andere Person einzulassen, verliebt sie sich in Augustus und lernt durch ihm, dass sterbenskrank zu sein nicht heisst, dass man das Leben nicht doch in vollen Zügen genießen kann.

Infos zum Buch: "The Fault in Our Stars", Penguin, Taschenbuch, 336 Seiten, 6,74 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Da ist es also, DAS Green-Buch schlechthin. Ich glaube, es gibt kaum einen Blog, der das Buch nicht zumindest erwähnt hat, kaum einen Leser auf diversen Buchcommunities, der es nicht auf seiner Wunschliste hat. Ob Fan von John Green oder einfach neugierig - fast jeder überlegt wohl, es zumindest mal anzulesen.

Umso erstaunlicher, dass es bei mir tatsächlich so lang auf dem SuB lag, obwohl ich ja mittlerweile bekennender Fan des Herrn Green bin. Warum das so ist kann ich auch kaum erklären, ohne dabei politisch inkorrekt zu klingen. Denn tatsächlich hatte ich schlicht und einfach keine Lust auf ein "Krebsbuch". Nicht aus einem Anfall von Herzlosigkeit, sondern weil es einfach so wahnsinnig viele (Jugend-)Bücher gibt, die sich mit dieser oder einer anderen schlimmen Krankheit befassen. Tatsächlich hatte ich vor dem Lesen ein wenig Angst, dass es thematisch und auch vom Aufbau her Jenny Downhams "Bevor ich sterbe" sehr ähneln würde. Das hat mir zwar sehr gefallen, aber wer liest schon gern eine Kopie eines anderen Buches?

So habe ich das Buch immer und immer wieder vor mir hergeschoben. Und jetzt schäme ich mich! Ich müsste doch mittlerweile wissen, dass ich "meinem John" vertrauen kann!

"The Fault in Our Stars" hat mich zwar immer wieder zu Tränen gerührt, aber es ist trotzdem kein trauriges Buch und es beklagt sich auch nicht ständig darüber, wie unfair die Welt ist, in der es überhaupt unheilbare Krankheiten wie Krebs gibt. Ebenso ist seine Protagonistin, Hazel, auch keinesfalls ein Jammerlappen. Verständlicherweise ist sie den ständigen Kampf satt und besonders anfangs merkt der Leser schon, dass sie nicht um ihretwillen noch am Leben ist. Trotzdem ist sie bemerkenswert humorvoll und ihr Sarkasmus trifft genau meine Art von Humor. Wenn man sich sowas überhaupt vorstellen möchte kann, wäre ich in ihrer Situation wohl ähnlich drauf. Sie kann wenig mit dem Austausch der Leidensgeschichten in der Supportgruppe anfangen und versteht auch nicht, warum alle ständig davon sprechen, dass sie so "stark" wäre. Jetzt gibt es sicherlich Menschen, die es nicht witzig finden, wenn Hazel von "Cancer Perks" spricht, weil sie Dinge tun darf oder bekommt, nur aufgrund ihrer Erkrankung. Aber ich glaube tatsächlich, dass viele Kranke genau so damit umgehen. Wie will man eine solche hilflose Situation auch sonst ertragen?

Augustus steht ihr da in nichts nach. Er ist sogar noch eine Ecke "cooler", denn er geht auch so mit Hazel und dem ebenfalls kranken Isaac um. Und John Green scheint ihr den gleichen Eindruck zu haben wie ich, nämlich dass schwer kranke Menschen (oder viele davon) genau so angefasst werden wollten, nämlich ganz normal und nicht mit Samthandschuhen.

Aufgeteilt ist das Buch in einzelne Kapitel, deren Aufteilung für mich mal mehr, mal weniger Sinn macht. Für den Fluss der Geschichte ist das unwichtig. Bei den ersten dreißig oder vierzig Seiten tat ich mich noch etwas schwer, weil die Geschichte tatsächlich sehr ähnlich zu "Bevor ich sterbe" klang und ich mir sicher war, dass man Hazels alltägliches Leben bis zu ihrem Tod verfolgt. Aber John Green wäre nicht John Green, wenn er nicht einige spannende und überraschende Plot Twists auf Lager hätte. Ich weiß nicht, wie es anderen ging, aber so ziemlich das letzte Drittel des Buches habe ich so überhaupt nicht kommen sehen.

In dem Buch gab es auch wirklich keinen einzigen Charakter, den ich nicht mochte und immer mehr und mehr ins Herz geschlossen habe. Und übrigens lebt auch hier der Herr Green wieder seine Vorliebe für volle, lange Namen aus und die Charaktere nennen sich oft beim vollen Namen. Das fand ich in seinen Büchern bisher immer niedlich.

Mein Fazit: Das Buch hat mich überraschend überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass John Green mich noch mehr umhauen könnte, als er es eh schon tut.

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