Freitag, 12. Juli 2013

Leserunde zu "My Life in Black and White"

Das Grüppchen zu den Leserunden englischer zeitgenössischer Jugendbücher hat mal wieder ein Buch ausgewählt, das als nächstes gelesen werden soll.

Ab dem 22.07. widmen wir uns "My Life in Black and White" von Natasha Friend.

Jeder ist eingeladen, an der Leserunde teilzunehmen. Den entsprechenden Thread bei Lovelybooks findet ihr hier. Das Buch müsstet ihr euch natürlich entsprechend selbst besorgen, es ist aber z.B. bei Amazon als TB oder eBook günstig zu bekommen.

Diejenigen, denen das Buch nicht so zusagt, die sich aber vorstellen könnten, in der Zukunft auch mal an so einer Leserunde teilzunehmen, finden den allgemeinen Thread für Vorschläge und Abstimmungen hier.

Mittwoch, 10. Juli 2013

[Blurb] Blau, blau, blau...

Wisst ihr, was heute mal so nebenbei aufgefallen ist? Der Großteil meiner Bücher hat ein überwiegend blaues Cover. Manchmal mit Grünstich und manchmal ganz dunkel, aber doch irgendwie blau.

Irgendwie komisch, denn ich würde jetzt nicht sagen, dass das meine Lieblingsfarbe ist oder ich viel Blau trage oder auch sonst irgendwie in meinem Leben hätte. Ich glaube also eigentlich nicht, dass mich die Cover an sich durch ihre Farbe besonders anziehen. Und eigentlich kaufe ich ja auch eher selten spontan Bücher, nur verleitet vom Cover. Ist die Farbe vielleicht generell bei Verlagen gerade in?

Egal, jedenfalls fand ich das ganz lustig.

Es ist bei euch auch ganz blau im Bücherregal? Oder dominiert eine andere Farbe?

"The Fault in Our Stars" von John Green

Zum Inhalt: Hazel ist gerade einmal sechzehn und hat doch schon ihr ganzes Leben in dem Wissen verbracht, dass sie nicht alt wird. Denn sie hat Krebs, und der hat bereits ihre Lungen angegriffen. Eigentlich eher ihren Eltern zuliebe nimmt sie trotzdem noch am Leben teil und geht zu einer Supportgruppe für Kinder, die an Krebs leiden oder diesen besiegt haben. Dort trifft sie auf Augustus. Der hat zwar ein Bein an den Krebs verloren, gilt aber sonst als geheilt. Obwohl Hazel sich eigentlich nicht erlauben möchte, sich auf eine andere Person einzulassen, verliebt sie sich in Augustus und lernt durch ihm, dass sterbenskrank zu sein nicht heisst, dass man das Leben nicht doch in vollen Zügen genießen kann.

Infos zum Buch: "The Fault in Our Stars", Penguin, Taschenbuch, 336 Seiten, 6,74 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Da ist es also, DAS Green-Buch schlechthin. Ich glaube, es gibt kaum einen Blog, der das Buch nicht zumindest erwähnt hat, kaum einen Leser auf diversen Buchcommunities, der es nicht auf seiner Wunschliste hat. Ob Fan von John Green oder einfach neugierig - fast jeder überlegt wohl, es zumindest mal anzulesen.

Umso erstaunlicher, dass es bei mir tatsächlich so lang auf dem SuB lag, obwohl ich ja mittlerweile bekennender Fan des Herrn Green bin. Warum das so ist kann ich auch kaum erklären, ohne dabei politisch inkorrekt zu klingen. Denn tatsächlich hatte ich schlicht und einfach keine Lust auf ein "Krebsbuch". Nicht aus einem Anfall von Herzlosigkeit, sondern weil es einfach so wahnsinnig viele (Jugend-)Bücher gibt, die sich mit dieser oder einer anderen schlimmen Krankheit befassen. Tatsächlich hatte ich vor dem Lesen ein wenig Angst, dass es thematisch und auch vom Aufbau her Jenny Downhams "Bevor ich sterbe" sehr ähneln würde. Das hat mir zwar sehr gefallen, aber wer liest schon gern eine Kopie eines anderen Buches?

So habe ich das Buch immer und immer wieder vor mir hergeschoben. Und jetzt schäme ich mich! Ich müsste doch mittlerweile wissen, dass ich "meinem John" vertrauen kann!

"The Fault in Our Stars" hat mich zwar immer wieder zu Tränen gerührt, aber es ist trotzdem kein trauriges Buch und es beklagt sich auch nicht ständig darüber, wie unfair die Welt ist, in der es überhaupt unheilbare Krankheiten wie Krebs gibt. Ebenso ist seine Protagonistin, Hazel, auch keinesfalls ein Jammerlappen. Verständlicherweise ist sie den ständigen Kampf satt und besonders anfangs merkt der Leser schon, dass sie nicht um ihretwillen noch am Leben ist. Trotzdem ist sie bemerkenswert humorvoll und ihr Sarkasmus trifft genau meine Art von Humor. Wenn man sich sowas überhaupt vorstellen möchte kann, wäre ich in ihrer Situation wohl ähnlich drauf. Sie kann wenig mit dem Austausch der Leidensgeschichten in der Supportgruppe anfangen und versteht auch nicht, warum alle ständig davon sprechen, dass sie so "stark" wäre. Jetzt gibt es sicherlich Menschen, die es nicht witzig finden, wenn Hazel von "Cancer Perks" spricht, weil sie Dinge tun darf oder bekommt, nur aufgrund ihrer Erkrankung. Aber ich glaube tatsächlich, dass viele Kranke genau so damit umgehen. Wie will man eine solche hilflose Situation auch sonst ertragen?

Augustus steht ihr da in nichts nach. Er ist sogar noch eine Ecke "cooler", denn er geht auch so mit Hazel und dem ebenfalls kranken Isaac um. Und John Green scheint ihr den gleichen Eindruck zu haben wie ich, nämlich dass schwer kranke Menschen (oder viele davon) genau so angefasst werden wollten, nämlich ganz normal und nicht mit Samthandschuhen.

Aufgeteilt ist das Buch in einzelne Kapitel, deren Aufteilung für mich mal mehr, mal weniger Sinn macht. Für den Fluss der Geschichte ist das unwichtig. Bei den ersten dreißig oder vierzig Seiten tat ich mich noch etwas schwer, weil die Geschichte tatsächlich sehr ähnlich zu "Bevor ich sterbe" klang und ich mir sicher war, dass man Hazels alltägliches Leben bis zu ihrem Tod verfolgt. Aber John Green wäre nicht John Green, wenn er nicht einige spannende und überraschende Plot Twists auf Lager hätte. Ich weiß nicht, wie es anderen ging, aber so ziemlich das letzte Drittel des Buches habe ich so überhaupt nicht kommen sehen.

In dem Buch gab es auch wirklich keinen einzigen Charakter, den ich nicht mochte und immer mehr und mehr ins Herz geschlossen habe. Und übrigens lebt auch hier der Herr Green wieder seine Vorliebe für volle, lange Namen aus und die Charaktere nennen sich oft beim vollen Namen. Das fand ich in seinen Büchern bisher immer niedlich.

Mein Fazit: Das Buch hat mich überraschend überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass John Green mich noch mehr umhauen könnte, als er es eh schon tut.

Bewertung:

Freitag, 5. Juli 2013

"The Wishing Spell (The Land of Stories #1)" von Chris Colfer

Zum Inhalt: Alex and Conner Bailey haben erst vor kurzem ihren Vater verloren - und das ist eins der wenigen Dinge, die die Zwillinge noch gemeinsam haben. Denn sonst sind sie grundverschieden. Alex ist gut in der Schule und bei ihren Mitschülern unbeliebt. Sie liebt nichts mehr als das Lernen und die Märchen, die ihre Oma ihnen auch heute noch vorliest. Conner hingegen ist das genaue Gegenteil. Ihm fällt das Lernen schwer und nach außen hin scheint er mit dem Verlust des Vaters schwerer zurechtzukommen. So recht können sich beide nicht in ihr neues Leben einfügen.

Doch dann schenkt ihre Oma ihnen ihr altes Märchenbuch und die beiden stellen fest, dass es weit mehr als ein Buch ist. Denn plötzlich befinden sie sich mitten in der Märchenwelt und bestreiten Abenteuer mit all den Figuren, die sie schon seit ihrer Kindheit begleiten.

Infos zum Buch: "The Wishing Well", 1. Teil der "The Land of Stories"-Buchreihe, Little, Brown Books, gebundene Ausgabe, 448 Seiten, 14,97 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Chris Colfer ist wahrscheinlich am besten bekannt durch seine Rolle als Kurt Hummel in der US-Serie "Glee". Obwohl ich großer Fan der Serie bin, habe ich nichts von diesem Buch gewusst, bis ich bei Lovelybooks über eine Wanderbuchrunde gestolpert bin. Kurz habe ich überlegt, das Buch gleich selbst zu kaufen, aber wenn sich die Gelegenheit schonmal bietet, kann man doch auch erstmal "gratis" lesen und gucken, ob das was für einen ist, oder? So wartete ich geduldig (haha, als ob das eine meiner Stärken wäre!) Wochen und Monate, bis ich endlich an der Reihe war. Ein paar Mal wurde ich fast schwach und hätte mir das eBook gekauft. Jetzt bin ich froh, es nicht getan zu haben. Denn das Cover / der Umschlag der gebundenen Ausgabe ist schon so schön gestaltet und ich musste das Buch erstmal ganz verliebt anschmachten und befummeln - und es natürlich fotografieren, bevor der Umschlag abkam und durch einen Schutzbezug ersetzt wurde (Wanderbuch-Versauen-Paranoia, in Fachkreisen auch WVP genannt).

Auch innen ist das Buch liebevoll gestaltet, mit passenden Zeichnungen zu jedem Kapitel. Diese haben genau die richtige Länge, sodass man immer gut beim Anfang eines neuen eine Pause einlegen kann und nicht komplett aus der Handlung gerissen wird. Grob orientieren die Inhalte der Kapitel sich an den verschiedenen Ländern / Regionen des "Land of Stories", wodurch es eigentlich in jedem etwas Neues zu entdecken gibt und die Handlung nie langweilig wird.

Ich bin ja selbst, spätestens seit der Serie "Once Upon a Time", so ein kleiner Märchenfan. Ich weiß nicht, ob ich es schonmal erwähnt habe (bloß so gefühlte 7.000 Mal!), aber ich liebe Märchenadaptionen. Ob es jetzt traditionelle Märchen sind, die umgeschrieben und erweitert wurden oder ob es neue Geschichten sind, die sich an Figuren und Inhalten der alten Märchen orientieren. Bei "The Land of Stories" handelt es sich eigentlich um beides. Einerseits sind da Alex und Bailey, die natürlich erstmal ganz normale Kinder sind, die in der uns bekannten Welt zur Schule gehen. Später lernt man zwar auch noch mehr über sie, aber anfangs werden dadurch eigentlich die echte und die Märchenwelt vermischt. Auf der anderen Seite stehen dann ihre Abenteuer im "Land of Stories", die eigentlich fast schon wieder klassische Märchen sind.

Es tauchen natürlich jede Menge Charaktere aus der Welt der Gebrüder Grimm, aber auch aus anderen Geschichten, auf. Schön fand ich hierbei, dass es aber nicht die altbekannten Verhältnisse von Gut und Böse beibehalten hat. Ich mag nicht zu viel verraten, aber manch einer wird sich über die Charaktere von vermeintlich bekannten Figuren wundern.

Das Ende fand ich zwar vorhersehbar, was ich aber nicht schlimm fand, denn hier war eindeutig der Weg das Ziel.

Ich habe mich echt köstlich amüsiert und finde, dass Chris Colfer hier, mit ein wenig Unterstützung der uns allen schon bekannten Märchenfiguren, ein tolles modernes Märchen geschaffen hat. Ich bin begeistert!

Im August erscheint übrigens der zweite Teil, "The Enchantress Returns", und spätestens dann wird auch gleich "The Wishing Spell" als permanenter Bewohner in mein Regal einziehen.

Bewertung: