Dienstag, 28. Mai 2013

"The Death of Bees" von Lisa O'Donnell

Zum Inhalt: Marnie und Nelly sind noch Kinder, doch bereits auf sich allein gestellt. Denn ihre Eltern sind tot, doch das darf keiner wissen. Die Mädchen befürchten, dann getrennt zu werden und dabei haben sie sich doch nur noch gegenseitig. So verstecken sie die Leichen ihrer Eltern im Garten und hoffen, dass niemand etwas merkt. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die alkohol- und drogensüchtigen Eltern sie im Stich lassen.

Ohne dass er die Wahrheit kennt, wird ihr verwitweter Nachbar für sie zu einer Art Ziehvater. Und so hoffen Marnie und Nelly, dass ihnen so eine einigermaßen harmonische restliche Kindheit vergönnt ist.

Infos zum Buch: "The Death of Bees", William Heinemann, Taschenbuch, 304 Seiten, 9,10 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Das Buch haben wir in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen. Dabei geht es um "Contemporary YA Books", also quasi englische zeitgenössische Jugendliteratur. Deshalb hab ich natürlich erwartet, es hier mit einem Jugendbuch zu tun zu haben. Dass es bei dem Klappentext schon sehr traurig und deprimierend wird, hab ich ja irgendwie geahnt. Was ich nicht erwartet habe, war gleich schon die Splatter-Keule zum Start. Die Beschreibung, wie die Eltern sterben und wie die Mädchen diese "verstecken", das war schon wirklich unerwartet krass. Und auch später geht es immer wieder recht morbide zu. Ob das wirklich in ein Jugendbuch gehört, könnte man sich schon fragen.

Andererseits geht es so auch direkt zu Anfang schon sehr spannend zu. Man bekommt dadurch einen guten Eindruck, wie verwahrlost die Mädchen sind, in welchen Kreisen sie sich bewegen und wie abgestumpft ihre Wahrnehmung schon ist. Mit dem Tod gehen sie genauso vermeintlich locker um wie mit Drogenkonsum oder Kindesmissbrauch. Dass sie das keineswegs so leicht nehmen und dass all die Geschehnisse in ihrem Umfeld schon an ihnen nagen, kommt immer nur bröckchenweise ans Tageslicht. Soweit fand ich die Geschichte auch nachvollziehbar.

Später wurde die Geschichte für mich aber immer abstruser, die Handlungen der Charaktere immer weniger nachvollziehbar. Ich möchte nichts spoilern, aber es gab viele Momente, wo Charaktere Dinge gesagt oder getan haben, die nicht zu ihnen gepasst haben und leider wurden die Hintergründe dann auch nur mangelhaft beschrieben.

Das Buch ist in einzelne Kapitel aufgeteilt, die abwechselnd aus Marnies, Nellys und Lennies Sicht geschrieben sind. So kann man zwar die drei immerhin besser verstehen, bekommt aber auch jeden kleinen Moment aus drei Sichten dargestellt. Da die Geschichte sich sowieso schon nur sehr langsam entwickelt, krabbelt sie so noch mehr vor sich hin. Die einzelnen Kapitel sind außerdem in Jahreszeiten / Abschnitte aufgeteilt und ich kann sagen, dass die Abschnitte Frühling und Sommer (2 und 3) mich eigentlich fast nur gelangweilt haben. Nachvollziehen kann ich auch nicht wirklich, warum es diese Abschnitte gibt. Gut, sie spielen in diesen jeweiligen Jahreszeiten, aber sie ergeben in der Handlung jeweils keine wirkliche Wendung und dienen so eigentlich nur als zeitlicher Orientierungspunkt.

Das Ende fand ich persönlich besonders schlimm, weil es eigentlich überhaupt eine Antworten gibt, sondern nur noch mehr Fragen aufwirft und zusätzlich auch noch unrealistisch ist.

Schade, denn der Anfang war, wenn auch erschreckend, wirklich gut und die Idee für die Geschichte fand ich auch super. Daher reicht es immer noch für drei Kittens.

Bewertung:

2 Kommentare:

  1. Hm, schade. Bei der Leserunde wollte ich eigentlich auch mitmachen, habe aber nicht die Zeit gefunden. Klingt allerdings nicht so, als hätte ich einen Knüller verpasst :-)

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  2. Nein, ein Knüller war es ganz bestimmt nicht. Aber naja, wenigstens machen die Leserunden dazu immer Spaß. :)

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