Sonntag, 27. Januar 2013

"Why We Broke Up" von Daniel Handler

Zum Inhalt: Kaum einen Monat waren Min und Ed ein Paar, aber das war genug, damit Ed Mins erste große Liebe wurde. Jetzt, nachdem ihre Beziehung zu Ende ist, kann und will Min das nicht einfach so ausklingen lassen. Stattdessen packt sie all seine Geschenke und Andenken an ihre Beziehung in eine Kiste und gibt ihm diese zusammen mit einem Brief, in welchem sie die gemeinsame Zeit noch einmal Revue passieren lässt.

Infos zum Buch: "Why We Broke Up", Little, Taschenbuch, 354 Seiten, 10,00 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Ich habe das Buch bei einer der Leserunden für englische Jugendbücher auf Lovelybooks gelesen. Da haben wir per Abstimmung entschieden, welches Buch wir als nächstes lesen wollten. Andernfalls hätte ich mich wohl auch nie für "Why We Broke Up" entschieden. Als die Entscheidung gefallen war, hatte ich mir sogar kurzfristig überlegt, doch nicht teilzunehmen. Eigentlich interessieren mich die Herzschmerz-Geschichten für Jugendliche nur selten. Trotzdem habe ich mich schließlich entschieden, das Buch zu lesen, weil ich die Grundidee für die Geschichte und den Aufbau des Buches eigentlich doch ganz gern mochte. So im Nachhinein muss ich sagen, dass ich diese Entscheidung fast bereue. Selten hat mich eine Protagonistin so sehr genervt wie Min und selten fand ich einen Schreibstil so furchtbar.

Das Buch ist in einzelne Kapitel aufgebaut, die wieder an die jeweiligen Gegenstände angebunden sind, um die es in ihnen geht. Von Kapiteln kann man hier auch nur bedingt sprechen, denn das Buch ist im Stil eines Briefes geschrieben, den Min an Ed schreibt. Hierbei geht sie in jedem Abschnitt auf einen bestimmten Gegenstand ein, erzählt nochmal, was dieser mit den beiden zu tun hat und wie sie ihn bekommen haben.

Ganz, ganz schlimm fand ich dabei den Schreibstil. Dass man in einem Brief nicht so sehr auf Wortwiederholungen, Spannungsaufbau und Satzbau achtet, ist klar. Aber ich denke, die wenigsten von uns schreiben ganz genau so wie sie sprechen. Bei Min hätten nur noch Füllwörter wie "Ähm..." gefehlt. Dazu besteht die Hälfte des Buches aus genauen Wiedergaben von Gesprächen, wobei sie jedes Mal mit dem Zitat beginnt, nach ein zwei Worten "you said" oder "she said" einbaut und danach das Zitat fortführt. Dadurch wirkt es nicht nur holprig, sondern unmöglich, das Buch flüssig zu lesen. Um ehrlich zu sein, wollte ich schon allein deshalb das Buch nach zwei Abschnitten in die Ecke werfen.

Dazu kam noch, dass ich es unerträglich fand, wie überheblich Min wirkt. Im Nachhinein kann ich zumindest verstehen, wie wütend sie auf Ed ist. Dennoch kommt in fast jedem Teil raus, dass sie ihn und seine Hobbies heimlich ja auch ein wenig belächelt und z.B. sein großes Hobby, den Basketball, nur so halb ernst nimmt. Ihr Hobby, Filme, ist natürlich geistig viel anspruchsvoller. Wäre ich Ed, ich hätte den Brief niemals zu Ende gelesen, sondern mir einfach "Good Riddance" gedacht.

Gut gefallen hat mir eigentlich nur, wie leidenschaftlich sie ihrem Hobby nachgeht. Zwar hat es mich auch da genervt, dass sie jede Situation mit irgendeiner Filmszene vergleichen musste und dass sie ihr umfangreiches Fachwissen Ed auch immer aufdrängen musste, aber insgesamt fand ich es sympathisch, dass sie Filme so sehr liebt

Insgesamt musste ich mich doch zwingen, das Buch zu beenden und war froh, als es endlich soweit war. Trotzdem ich generell nicht so begeistert von der Geschichte war, hatte ich mich doch auf diesen originellen Aufbau gefreut und bin jetzt sehr enttäuscht. Gerade auch, weil ich das Ende jetzt kenne, muss ich sagen, dass ich noch nichtmal verstehe, was Min mit diesem Brief genau bezweckt. Ich glaube, dass Ed sich genauso wenig dafür interessiert, was sie zu sagen hat, wie ich.

Was mir gut gefallen hat, waren die vielen Illustrationen von Maira Kalman, die sich wirklich Mühe gegeben hat, die Gegenstände, die Min Ed zurückgibt, sehr detailverliebt zu zeichnen. Ich habe das Buch zwar als eBook gelesen, aber selbst da konnte man die Details gut sehen. Und wenn ich meinen Mitlesern glauben darf, sind sie in den Hardcover- und Taschenbuchversionen richtig schön. Aber das kann natürlich auch die schwache Story an sich nicht retten.

Naja, ich hoffe, das nächste Buch, das wir lesen werden, wird mir wieder besser gefallen...

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