Dienstag, 29. Januar 2013

[Crossfire #2] "Reflected In You" von Sylvia Day

Zum Inhalt: Auch im zweiten Teil von Sylvia Day's "Crossfire"-Trilogie dreht sich wieder alles um Eva und ihren gutaussehenden, reichen, einflussreichen Lover Gideon. Kaum haben die beiden es geschafft, sich endlich als Paar zusammenzuraufen, da kommen auch schon die nächsten Probleme auf sie zu. Es scheint, als ob alle gegen sie sind. Und dann verhält sich Gideon auch noch so mysteriös. Ständig ertappt Eva ihn dabei, wie er Zeit mit seiner Ex-Flamme Corinne verbringt. Und anstatt es ihr zu erklären, verhält er sich auch noch höchst verdächtig. Da dauert es nicht lang, bis Eva das alles nicht mehr ertragen kann.

Infos zum Buch: "Reflected In You", Penguin, Kindle eBook, 353 Seiten, 5,49 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Ich muss sagen, dass es mir diesmal unglaublich schwer gefallen ist, eine Zusammenfassung des Buches zu schreiben, weil es einfach keine wirkliche Geschichte gibt. Eigentlich dümpelt das Buch so vor sich hin. Es beschreibt den Verlauf einer nicht ganz so normalen Beziehung. Verfilmt à la "Sex and the City" in einzelnen Episoden könnte ich es mir sogar sehr gut vorstellen, weil es so viele kleine Handlungen hier gibt. Als Buch, dass ja, ob Teil einer Reihe oder nicht, auch in sich Sinn ergeben und abgeschlossen sein sollte, fand ich es aber sehr enttäuschend.

Eva und Gideon, die mir in "Bared to You" ja noch richtig gut gefallen haben, wurden mir während der Lektüre hier zunehmend zuwider. Schließlich habe ich mich einfach gezwungen, mir irgendwelche wirklich gutaussehenden Schauspieler in ihren Rollen vorzustellen, damit zumindest die Sexszenen noch halbwegs amüsant waren. Wobei ich sogar die hier wirklich nicht mehr so spannend fand wie noch im ersten Teil. Das lag auf gar keinen Fall am Schreibstil von Sylvia Day. Den finde ich nach wie vor richtig gut, und das nicht nur bei diesen Szenen. Was mich hier einfach wahnsinnig gestört hat war, dass jeder, aber wirklich ausnahmslos jeder, der Charaktere auf einmal einen tiefen psychischen Knacks hatte. Und bei fast allen war Sex dann Teil der Lösung. Und sämtliche Therapeuten, die die Charaktere nunmal alle so haben, nicken das ab. Man möge es mir verzeihen, ich bin sicherlich keine Expertin, aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass irgendein ernstzunehmender Psychologe völlig begeistert zustimmt, wenn seine Patienten mit ausgiebigem Matratzensport selbst zu therapieren versuchen.

Aber es war ja nicht nur das, was hier schließlich völlig unrealistisch wirkte. Dazu kam noch der mittlerweile einfach nicht mehr glaubwürdige Charakter von Eva. Einerseits Karrierefrau, total ambitioniert und tough, schleppt sich noch halbtot ins Büro. Andererseits so naiv und gutmütig, dass ihr jeder alles verkaufen kann. Das macht weder Sinn, noch lässt es sie besonders liebenswert wirken. Ganz im Gegenteil.

Sicherlich kann man jetzt hier argumentieren, dass das Buch doch eigentlich nur als kleines erotisches Literaturabenteuer für zwischendurch gedacht ist und dass man bei dieser Art Bücher doch auch besser das ein oder andere Auge zudrückt. Das geht aber nur dann, wenn die Autorin nicht selbst versucht, mit aller Macht noch einen tieferen Sinn in die Story zu bringen und ernste Themen wie Kindesmissbrauch anzusprechen. Dann darf man als Leser wohl auch erwarten, dass das angemessen ausgearbeitet wird.

Aber ich will das Buch auch gar nicht komplett verreissen. Wie gesagt, die "leichten" Momente des Buches, seien es Sexszenen oder glückliche Momente in Eva und Gideons Beziehung, sind wirklich schön und gut beschrieben und laden dazu ein, als Leser auch mal den ein oder anderen Tagtraum zu erleben. Denn schließlich ist das Leben der beiden doch auch schon ein kleiner Traum. Leben in Penthäusern, spontane Trips quer durch die USA, Übernachtungen in luxuriösen Strandhäusern, Wellnesstage zu Hause...das könnte ich mir schon auch gefallen lassen. Deshalb bekommt das Buch von mir dann auch eine mittlere Bewertung. Denn in dem Genre gibt es sicherlich auch noch zahlreiche Beispiele, wie man es wirklich schlecht macht.

Bewertung:

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