Montag, 10. Dezember 2012

"The Night Circus" von Erin Morgenstern

Zum Inhalt: Celia und Marco wachsen getrennt voneinander auf. Trotzdem sind ihre Leben seit ihrer frühesten Kindheit miteinander verbunden. Denn ihre beiden Mentoren, Celias leiblicher und Marcos Adoptivvater, haben einen Pakt geschlossen. Jeder hat seinen Zögling als Kontrahent in einem magischen Wettkampf angeboten. Die Arena hierfür ist der "Zirkus der Träume" und weder Celia noch Marco können sich diesem entziehen. Sie müssen kämpfen und ihre Kräfte unter Beweis stellen, bis einer der beiden unterliegt. Dabei kennen sie nur grob die Regeln und wissen auch nicht, wie genau Sieg oder Niederlage definiert sein werden. Trotz diesem erbitterten Kampf fühlen sich beide immer mehr zueinander hingezogen.

Infos zum Buch: "The Night Circus", Anchor, Taschenbuch, 512 Seiten, 5,70 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: So ein schönes Buch! Hier hatte ich wirklich ganz oft den Eindruck, dass Erin Morgenstern selbst schon im "Zirkus der Träume" war. Sonst muss ich wirklich den Hut vor ihr ziehen. Denn dass man sich so viele Details so genau vorstellen und diese so toll beschreiben kann, dass sogar der Leser meint, mitten in einem Zirkuszelt zu stehen, ist schon wirklich eine tolle Leistung.

Das Buch ist aufgeteilt in vier große Teile, die sich meinem Eindruck nach hauptsächlich dadurch unterscheiden, dass die Handlung an Geschwindigkeit und Spannung gewinnt. Diese Teile sind noch einmal in kleinere Kapitel unterteilt. Anfangs erscheint die Aufteilung ein wenig verwirrend, denn die Kapitel springen nicht nur zwischen den einzelnen Orten und Personen hin und her, sondern auch in der Zeit. Insgesamt zieht sich die Geschichte über mehrere Jahrzehnte, die Kapitel springen jedoch von der Anfangszeit des Zirkusses bis zum Ende der Geschichte. Man meint zunächst, dass man da nicht mehr mitkommt, aber ich fand es im Gegenteil sogar spannend. So bekam man Hintergrundinformationen immer genau zum richtigen Zeitpunkt. Wäre die Geschichte dem chronologischen Ablauf gefolgt, hätte man einige Sachen zu früh erfahren oder zu schnell wieder vergessen. Immer wieder gibt es auch kleine "Kapitel" in denen Morgenstern einfach nur den Eindruck beschreibt, den ein Besucher bekommen würde, die Eindrücke, die man sammelt, die Gerüche, Geräusche, etc.

Der Schreibstil von Erin Morgenstern wirkt dabei auch fast magisch. Dadurch würde ich das Buch natürlich niemandem empfehlen, der in der englischen Sprache noch nicht ganz zu Hause ist, aber zum Glück gibt es dafür ja auch bereits die deutsche Version. Ob diese sprachlich genauso schön ist, kann ich natürlich nicht sagen. In die englische Version habe ich mich allerdings verliebt. Ich würde sagen, dass die Sprache stellenweise wirklich altbacken ist, was aber super zum Buch passt, da die Geschichte am Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Da wundert es einen natürlich auch nicht, dass die Leute in Scharen zum Zirkus strömen, doch auch in der heutigen Zeit wäre dieser Zirkus wohl absolut besonders und würde jeden bezaubern, der sich die Zeit nimmt, auf die großen und kleinen Details zu achten.

Schön finde ich auch, dass der Leser kaum mehr erfährt als Marco und Celia. Bis zum Ende des Buches bleiben viele Dinge im Unklaren und eigentlich bekommt man nur das Nötigste erklärt. Der Rest bleibt ein Mysterium und dadurch behält die Geschichte auch ihre Magie.

Obwohl Celia und Marco den Kern der Geschichte bilden und es hier natürlich auch zu einer Liebesgeschichte kommt, setzt Erin Morgenstern den Fokus nicht zu sehr darauf. Jeder auch noch so kleine Charakter in dieser Geschichte bekommt die Möglichkeit, im Scheinwerferlicht zu stehen, wie eben auch im Zirkus selbst. Die Hintergrundgeschichten werden zumindest kurz erwähnt und jeder Charakter und dessen Entwicklung werden liebevoll und nachvollziehbar dargestellt.

Ich war absolut begeistert von diesem Buch, auch wenn ich lange daran lesen musste, weil es aufgrund der vielen Details stellenweise doch auch anstrengend war.

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