Dienstag, 16. Oktober 2012

[Hunger Games #2] "Catching Fire" von Suzanne Collins

Zum Inhalt: Es sind ein paar Monate vergangen seit Katniss und Peeta gemeinsam als Gewinner der Hunger Games die Arena verlassen haben. Seitdem genießen sie die Vorteile, die den Siegern bis an ihr Lebensende zustehen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass sie nicht nur den Ruhm aller Sieger genießen, sondern vom Volk in den einzelnen Districts regelrecht als Helden und Anführer einer Revolution gefeiert werden.

Schon bald müssen sie feststellen, dass der Regierung im Capitol, allen voran Präsident Snow, das natürlich gar nicht gefällt. Und so sehen sie sich einer Reihe von Intrigen gegenüber, die nicht nur ihnen, sondern auch ihren vermeintlichen Anhängern zeigen sollen, dass es keinen Sinn macht, eine Revolution zu starten. Und tatsächlich scheint es so, als ob sie diesen Kampf nur verlieren können.

Infos zum Buch: "Catching Fire", Scholastic UK, Taschenbuch, 472 Seiten, 8,99 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Zunächst mal muss ich sagen, dass ich keine Ahnung habe, weshalb ich so eine schlechte Meinung vom ersten Teil der Trilogie hatte. Ich habe ihn zwar jetzt nicht noch einmal gelesen, kann mir aber nicht vorstellen, dass er so viel schlechter war als dieser hier. Vermutlich lag es wirklich daran, dass ich damals extrem krank war (ich bin ja auch kurz danach im Krankenhaus gelandet) und mich nicht richtig konzentrieren konnte.

Egal, "Catching Fire" gefiel mir jedenfalls sehr, sehr gut.

Die klare Schwäche ist für mich leider weiterhin Katniss selbst. Ich finde sie als Heldin einfach nicht besonders sympathisch. Obwohl das vielleicht auch das falsche Wort ist. Natürlich ist es toll, wie sehr sie sich um ihre Freunde und Familie Gedanken macht, dass sie immer noch willens ist, sich für sie zu opfern. Aber sie wirkt an vielen Stellen auch sehr weinerlich und zu negativ. Selbst bei den wenigen schönen Dingen kann sie diese gar nicht richtig wahrnehmen und sich auch einfach mal darüber zu freuen. Natürlich ist das auch nicht leicht, wenn man eine so schwere Last trägt. Aber wie sie manchmal geradezu sauer zu sein scheint, wenn ihr jemand etwas Gutes tut, finde ich einfach irgendwann nicht mehr sehr sympathisch.

Dafür haben mir die anderen Charaktere so richtig Spaß gemacht. Allen voran natürlich Peeta, der auch im Laufe dieser Geschichte wieder einen riesigen Sprung zu machen scheint. Man glaubt eigentlich ständig, dass man ihn schon wieder unterschätzt hat und kann gar nicht glauben, was er jetzt wieder geleistet hat.

Was die Darstellung der Charaktere angeht, haben mir besonders die aus dem Capitol gefallen. Immer wieder wird erwähnt, wie verschwenderisch, oberflächlich und dekadent dort alle sind, aber an vielen Stellen wird von Suzanne Collins dann doch auch wieder eine unerwartete Tiefe eingebracht. Dadurch wirkt nichts platt und es wird auch keine zu offensichtliche Schwarz-Weiß-Malerei betrieben.

Sehr gut fand ich auch die Entwicklung der Geschichte. Im Gegensatz zum ersten Teil wird hier nicht in einer geraden Linie Spannung aufgebaut. Im Gegenteil gab es auch Momente, in welchen ich mich beruhigt gefühlt habe und sicher war, den weiteren Verlauf der Geschichte vorhersagen zu können - und dann kam es doch jedes Mal wieder ganz anders. Auch Katniss ist stellenweise erleichtert, meint, dass alles wieder gut wird, und wird dann doch immer wieder von den Ereignissen erschüttert.

Das Ende kam dann natürlich auch als besonderer Knaller. Völlig unerwartet und mit weniger Antworten als noch mehr Fragen, die hoffentlich dann vom dritten Teil beantwortet werden. Hier hätte ich mir lediglich gewünscht, dass sich die Ereignisse nicht ganz so überschlagen. Für einen solchen Hammer wurden hier erstaunlich wenig Seiten genutzt. Besonders, wenn man bedenkt, dass sich die Autorin vorher so viel Zeit für genaue Beschreibungen genommen hat.

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