Freitag, 22. Juni 2012

Die Rebellin von Trudi Canavan

Zum Inhalt: Die Stadt Imardin ist aufgeteilt in die wohlgestellten Magier und die in normalen bis schlechten Verhältnissen lebenden Bürgern. Besonders Arme und Bettler sind den Magiern ein Dorn im Auge, weshalb diese jedes Jahr bei der sogenannten "Säuberung" aus der Stadt geworfen werden.

Nicht allein dadurch machen die Magier sich bei der restlichen Bevölkerung natürlich wenig beliebt und immer wieder greifen diese zu zum Teil gewalttätigen Mitteln, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Das verläuft jedoch immer ohne Konsequenzen, da die unbeliebten Magier sich durch ihre Kräfte gut zu schützen wissen. Bis eines Tages die junge Sonea es plötzlich schafft, den Schutzschild zu durchbrechen und einen Magier zu verletzen. Das allein wäre schon schlimm genug, doch kommt auch schnell der Verdacht auf, dass sie ebenfalls über magische Kräfte verfügt. Aus Angst vor den Konsequenzen flüchtet sie und muss sich vor den Magiern verstecken.

Infos zum Buch: "Die Rebellin", Teil I der "Gilde der Schwarzen Magier"-Trilogie, Blanvalet Taschenbuch Verlag, Taschenbuch, 543 Seiten, 9,95 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Das Buch hatte bei den Lovelybooks-Buchempfehlungen für mich im Juni um Längen gewonnen. Fast alle Teilnehmer stimmten dafür und, obwohl ich mich natürlich schon durch den Kauf dafür entschieden hatte, ich war richtig neugierig darauf. Die Geschichte selbst klingt richtig abenteuerlich und für mich auch sehr originell.

Leider konnte das Buch dann zumindest für mich nicht das halten, was ich mir davon versprochen hatte.

Zunächst einmal fand ich die ganze Flucht und das Verstecken einfach sehr langatmig. Es passiert auf den ersten paar Hundert Seiten sehr wenig oder zumindest hat man das Gefühl. Es werden abwechselnd die Geschehnisse um und mit Sonea und die in der Magiergilde beschrieben. Dabei folgt man Sonea jedoch nur von Versteck zu Versteck, ohne dass wirklich etwas passiert. Es werden auch ständig neue Charaktere hinzugefügt, die zwar gut beschrieben, aber doch zum Teil irgendwie farblos sind. So kann man bei vielen nach ein paar Seiten dem Namen schon keine Funktion mehr zuordnen.

Zudem hat die Autorin sich eine wahnsinnig originelle Welt ausgedacht. Ähnlich der Welt der Zauberer in den Harry Potter-Büchern ist hier vieles real, wie wir es kennen, wird aber z.B. mit komplett erfundenen Wesen gemischt. Leider werden aber einige Sachen auch nicht wirklich erklärt. So wird z.B. auch immer wieder erwähnt, dass Charaktere Namen von Tieren haben. Jedoch wird nur wenig erklärt, um welche Tiere es sich dabei handelt. Das sind zwar Kleinigkeiten, die aber doch dazu führen, dass ganze Paragraphen quasi an mir vorbei gingen.

Mein Hauptproblem war allerdings, dass ich einfach mit den Charakteren nicht warm wurde. Besonders schlimm war das bei der Protagonistin, Sonea, die ich einfach unsympathisch und für ihre Rolle viel zu blass fand. Auch hier bekommt man Informationen zu ihr eher häppchenweise und für mich war wenig dabei, was überhaupt dafür gesorgt hätte, dass ich sie irgendwie hätte greifen können. Ähnlich verhält es sich mit ihren Freundin, die ihr zwar bei der Flucht helfen und dadurch immer wieder auftauchen und erwähnt werden, zu denen man aber herzlich wenig erzählt bekommt. Wie genau wer mit wem verbandelt ist, erfährt man auch eher zwischen den Zeilen und auch hier waren mir einfach zu wenig persönliche Informationen vorhanden, um wirklich eine Beziehung zu ihnen aufbauen zu können. Die einzigen, die mir zumindest von ihrer Handlungsweise und dem leicht trockenen Humor her sympathisch waren, sind die Magier Rothen und Dannyl.

Weil mir die Geschichte an sich trotzdem noch gefallen hat und ich sehr beeindruckt war von der ganzen originellen Welt, die die Autorin sich ausgedacht hat, kann ich aber trotzdem noch drei Kittens vergeben. Trotzdem bezweifle ich, dass ich die anderen beiden Teile auch noch lesen werde.

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