Montag, 23. April 2012

Apocalypsis I von Mario Giordano

Zum Inhalt: Peter Adam ist Journalist und arbeitet als Korrespondent in Rom. Seine arbeitet bezieht sich hauptsächlich auf die Berichterstattung aus dem Vatikan. Er selbst ist zwar nicht gläubig, hat aber gute Kontakte in Kirchenkreisen. Seine Zweifel am katholischen Glauben bringen ihn jedoch auch zu recht zynischen Ansichten, welche natürlich in den Kreisen, in denen er verkehrt, nicht gern gesehen sind. Trotzdem führt er ein relativ gelassenes Leben in Rom, bis zu dem Tag, an dem der Papst plötzlich zurück tritt. Was zunächst einfach nur nach einem interessanten Grund für ausgiebige Berichterstattungen aussieht, wird für Peter schnell zu einem Albtraum. Denn kaum ist der Papst zurückgetreten, verschwindet er auch schon und zeitgleich wird Peter auf gleich mehrere Arten in diese mysteriösen Vorgänge verwickelt. Zugleich hat er auch eine Vision von der Zerstörung des Vatikans, bei welcher viele Menschen sterben und das Zentrum der katholischen Kirche komplett vernichtet wird.Völlig verstört sieht sich Peter nicht im Stande, die Sache einfach zu vergessen, zumal er kurz darauf auch noch eines Mordes verdächtigt wird. So ist er gezwungen, herauszufinden, was vor sich geht, weshalb plötzlich Menschen verschwinden und sterben und vor allem was er mit der ganzen Sache zu tun hat.

Die Apocalypsis-Reihe war anscheinend schon zuvor als Webnovel veröffentlicht worden, wobei jede Woche ein neues Kapitel online zu kaufen war. Ich wusste davon nichts, mir wäre aber so oder so das gesamte Buch lieber gewesen.

Meine Meinung: Ich war ja wirklich gespannt auf dieses Buch. Die Beschreibung laß sich schon so unglaublich spannend und der Schreibstil gefiel mir auch sofort. Hauptsächlich folgt die Geschichte Peter Adam, doch es gibt auch immer wieder Sprünge an andere Orte und auch andere Zeiten. Das Buch springt zwar mitten ins Geschehen, der Leser erfährt jedoch, dass die Zahnrädchen im Hintergrund sich schon viel früher begonnen haben zu drehen. Von dieser Vorgeschichte erfährt man aber nur häppchenweise, je nachdem, was für den aktuellen Zeitpunkt an Hintergrundwissen benötigt wird. Anfangs glaubt man, dass das zu verwirrend sein könnte, doch es bringt genau die Abwechslung hinein, die das Lesen hier so flüssig macht. Denn natürlich gibt es auch viel Hintergrundwissen zur katholischen Kirche und Religion an sich, es wird viel über Symbolik erklärt und an manchen Stellen muss man sich auch wirklich anstrengen, um die ganzen Information aufzunehmen. Durch die auflockernden Sprünge in der Geschichte wird das aber nie zu anstrengend und die Handlung bleibt nachvollziehbar.

Mein Unglück war leider, dass ich es zur gleichen Zeit gelesen habe, als die Verfilmungen der Dan Brown-Bücher im Fernsehen liefen. Dadurch muss man natürlich automatisch Vergleiche ziehen, was dem Buch gegenüber unfair ist. Dan Brown hat weder die Symbolik noch die ganzen Verschwörungstheorien erfunden und somit auch sicher kein Monopol darauf. Dennoch lassen sich Parallelen erkennen, besonders in manchen Charakteren. So hat auch Peter Adam eine weibliche Protagonistin an seiner Seite und "der Böse" erinnert in seiner grausamen Art auch an den Mönch, welcher beim "Da Vinci Code" die Morde begang. Aber auch hier muss man sagen, dass Charaktere dieser Art fast durchweg skrupellos und grausam sind. So ist das vermutlich auch wieder ein Zufall, der zumindest mir sicherlich nicht aufgefallen wäre, wenn ich nicht gerade in dem Moment Prosieben eingeschaltet hätte.Für mich ist das jedenfalls nicht Grund genug, einen Punktabzug zu geben.

Sehr gut gefallen hat mir die Unvorhersehbarkeit der Geschichte. Immer, wenn man meint, den Durchblick zu haben und die nächste Wendung vorherzusehen, kommt es doch ganz anders. Und immer wieder saß ich mit offenem Mund da, weil ich DAS nun wirklich nicht erwartet hätte. Aber trotzdem bleibt die Geschichte immer glaubwürdig, ist es also nicht so abwegig und realitätsfremd, dass es schon wieder uninteressant wirkt. Ich habe hier wirklich bis zur letzten Seite mitgefiebert und finde auch das Ende sehr vielversprechend. Soweit ich das richtig verstanden habe, soll es auch noch weitergehen, was ich stark hoffe.

Nicht nur religiösen Zweiflern empfehle ich das Buch dringend. Jeder, der gerne spannende Thriller, die zugleich stellenweise blutrünstig, als auch einfühlsam sind, sollte beim nächsten Besuch in der Buchhandlung zu "Apocalypsis I" greifen.

Bewertung:

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