Sonntag, 30. Dezember 2012

Der obligatorische Jahresrückblick 2012

Es ist ja fast schon unmöglich, dass man so kurz vorm Jahresende nicht noch einen kleinen Rückblick schreibt. In Anbetracht der Tatsache, dass "Mein Jahr in Büchern" ja quasi auch der Untertitel meines Blogs ist, sehe ich mich fast schon dazu gezwungen.

Die Goodreads 2012-Challenge...
ist für mich supergut gelaufen. Davon ausgehend, dass ich bis morgen wohl kein weiteres Buch beenden werde, habe ich dieses Jahr 58 von den geplanten 40, also 145% geschafft. Ich denke, man kann sagen, dass ich mich mal wieder unterschätzt habe. Also wird das geplante Pensum für nächstes Jahr nochmal um 10 erhöht.


Das schönste Buch...
war für mich "The Night Circus" von Erin Morgenstern.

Es gab zwar viele Geschichten, die mir vom Ansatz her besser gefallen haben, aber Erin Morgensterns Schreibweise war einfach absolut bezaubernd. Sowas habe ich in der Form noch nie gelesen, daher bekommt das Buch völlig verdient den Preis für mein Lieblingsbuch 2012.





Der beste Teil einer Serie...
war für mich "Verwesung" von Simon Beckett

Schweren Herzens habe ich mich doch dafür entschieden, obwohl natürlich auch meine geliebte Flavia de Luce auf der Liste stand. Aber "Verwesung" war einfach so toll und richtig schön gruselig. Dieses seltsame Gefühl, dass man bei der Beschreibung des Moors und von Jerome Monk hatte, ist für mich bisher ungeschlagen.




Mein liebster neuentdeckter Autor...
war dieses Jahr auf jeden Fall John Green.

Und das kann ich sogar sagen, obwohl ich bisher nur "Will Grayson, Will Grayson" gelesen habe. Drei weitere seiner Bücher stehen bereits im Regal. Ich liebe seinen Schreibstil und finde es wunderbar, wie er so tolle Geschichten schreibt, die sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene interessant und spannend sind.

Aber überhaupt war 2012 ein tolles Jahr für mich, was neu entdeckte Autoren angeht. Neben John Green waren auf jeden Fall auch Lindsey Kelk, Amanda Hocking, Guillaume Musso und Jonathan Safran Foer dabei, die mich alle geradezu verzaubert haben, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise.

Die beste TV-Serie...
war für mich dieses Jahr "Once Upon a Time".

Auch hier war die Entscheidung richtig, richtig schwer. Neben neuen Serien wie OUaT oder "Revenge" kamen natürlich auch ältere Serien wie "Glee" in Frage, weil es auch davon ja eine neue Staffel gab. Aber dieses Jahr fand ich persönlich bei OUaT einfach die Mischung aus Idee und Umsetzung am besten. Märchen sind aktuell neben Zombies ja ziemlich beliebt und da gibt es auch viele billige und alberne Umsetzungen in Büchern, Filmen und Serien. Bei OUaT stimmten einfach alle Sachen. Die Schauspieler sind fantastisch, die Kostüme wunderschön, die Geschichte bleibt auch in der zweiten Staffel spannend...was will man mehr?!

So, das war mein persönliches Jahr 2012. Morgen werde ich dann schonmal den SuB fürs nächste Jahr vorbereiten.

Und nicht vergessen: Ihr habt noch zwei Tage Zeit, um an meinem "Lucky 13"-Gewinnspiel teilzunehmen! Die Glücksfee steckt schon in den Startlöchern, aber noch könnt ihr euren Namen bis zu 13x in den Topf werfen und habt so eine Chance auf den Amazon-Gutschein!

Dienstag, 25. Dezember 2012

Frohe Weihnachten & Kindle Gratis-Tage


Frohe Weihnachten, ihr Lieben!

Ich hoffe, ihr habt Heiligabend schön verbracht, mit eurer Familie und euren Lieben gefeiert, eifrig Geschenke eingesackt und richtig, richtig viel leckeres Essen in euch reingestopft, wie es sich gehört. Die Feiertage verbringt ihr dann hoffentlich ähnlich gemütlich.

Bei mir war Heiligabend wirklich schön und ruhig, obwohl ich das erste Mal selbst gekocht habe. Das Essen war dafür richtig lecker, vor allem der Nachtisch (Zimt-Panna Cotta!), hab ich gut gemacht. ;) Diesmal gab es keine Büchergeschenke, aber beim Anblick meines SuB bin ich darüber fast schon froh. Stattdessen gab es (endlich) meinen Pegasus von Tomas Sabo, jede Menge Schminke und andere tolle Sachen. Den restlichen Abend hab ich dann mit vollem Bauch vorm Fernseher verbracht und Dokus über die Antarktis geguckt. Rock 'n' Roll und so!

Wer von euch auch keine Bücher bekommen hat oder wer NOCH mehr will, für den hat Amazon übrigens noch ein tolles Geschenk. Oder eigentlich sind es ganz viele. Denn von heute bis zum 6. Januar gibt es dort die Gratis Kindle-Tage. Jeden Tag gibt es dort ein eBook gratis (heute sogar fünf). Amazon fängt auch schon richtig toll an, denn heute gibt es unter anderem auch "Night School. Du darfst keinem trauen" von C.J. Daugherty und "Mr. K" von J.A. Konrath. Ihr seht also, es ist auch für jeden was dabei.

Aber Achtung! Die Angebote gelten immer nur bis Mitternacht, also schaut am besten jeden Tag rein, damit ihr kein Buch verpasst, das euch interessiert.

Und wer dort nicht fündig wird oder keinen Kindle hat, der hat immerhin ja noch die Chance, bei meinem "Lucky 13"-Gewinnspiel einen Amazon-Gutschein zu gewinnen und sich dort selbst was Hübsches zu leisten.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

"Verwesung" von Simon Beckett

Zum Inhalt: Acht Jahre sind vergangen, seit David Hunter in die Suche nach den letzten Opfern des Serienmörders Jerome Monk verwickelt wurde. Diese war gescheitert und seitdem hat er kaum noch an den Fall gedacht. Doch jetzt ist Monk geflohen und David wird gleichzeitig von dem damals verantwortlichen Polizisten Terry und der hinzugezogenen Psychologin Sophie kontaktiert. Beide wollen, anlässlich von Monks Flucht, den Fall wieder aufrollen und noch einmal die Suche nach den Leichen seiner Opfer beginnen.

Infos zum Buch: "Verwesung", David Hunter-Serie #4, rororo, Taschenbuch, 448 Seiten, 9,99 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Obwohl ich gar kein so großer Fan von Krimis und Krimi-Thrillern bin, liebe ich doch Simon Beckett. Er gehört zu den Autoren, auf die mich über kurz oder lang meine Mutter gebracht hat. Manchmal schnüffel ich auf der Suche nach neuem Lesestoff in das, was sie gern liest. Neben Noah Gordon kam ich so auch auf Simon Beckett. Dessen David Hunter-Serie hat es mir ganz schön angetan. "Verwesung" ist der vierte und aktuell letzte Teil davon und ich scharre schon jetzt mit den Hufen, weil ich mehr will.

Die Vorgänger waren bereits alle auf ihre Weise gleichermaßen interessant und gruselig. Das lag nicht zuletzt daran, dass Beckett auch für jedes Buch einen anderen Ort gewählt hatte. Da gab es eine abgelegene schottische Insel und auch einen Welt in den USA. Bei jedem Buch stellt sich mir daher die Frage, welchen Ort Beckett dieses Mal gewählt hat und wie er diesen in Szene setzt. Bei "Verwesung" hat er sich das tiefe Moor im Osten Englands ausgewählt. Dieses ist mit all dem Nebel und der Einsamkeit ja schon gruselig genug. Es gibt nur kleine Ortschaften, deren Bewohner alle recht schrullig und exzentrisch sind.

Zusätzlich sorgt Beckett hier auch noch für einen "Bösewicht", der einem schon bei der Beschreibung eiskalte Schauer über den Rücken jagt. Jerome Monk wird wie ein richtiges Monster beschrieben. Schon bei der Beschreibung der Vorkommnisse in der Vergangenheit war ich richtig gespannt. Kein Wunder, dass dieser Mann seitdem die Engländer trotz seiner Inhaftierung das Fürchten lehrt.

Ihm gegenüber stehen neben David Hunter auch wieder eine ganze Reihe an "Guten", die jedoch auch hier wieder nicht zu perfekt wirken. Sie haben ihre Fehler und handeln auch in einigen Fällen moralisch verwerflich. Was mich persönlich an vielen Büchern dieser Art stört ist, dass es die Bösen und die Guten gibt. An ersteren wird kein gutes Haar gelassen, letztere sind wahre Engel oder machen nur liebenswerte Fehler. Das war bisher in keinem der von mir gelesenen Beckett-Bücher der Fall. Oft hat man sogar das Gefühl. dass man die Ermittler noch weniger mag als die Täter.

Etwas gestört hat mich hier, dass David Hunter selbst gar nicht so viel zum Ermitteln kam. Er wurde beim zweiten Mal ja nicht offiziell hinzugezogen und somit kommt es selten dazu, dass er seinen eigentlichen Job macht, also Leichen untersucht. Die zum Teil ekligen, aber interessanten Details zur Untersuchung von Mordopfern machen ja eine der Stärken von Simon Becket-Büchern aus.

Trotzdem habe ich dieses Buch verschlungen, wie auch schon seine Vorgänger.

Bewertung:

Mittwoch, 19. Dezember 2012

"Lucky 13"-Gewinnspiel

Sofern die Mayas nicht Recht hatten, ist es bald soweit: das Jahr 2013 bricht an. Nachdem wir den 21. Dezember 2012 überlebt haben, dürften spätestens dann die nächsten Abergläubischen und Pessimisten aus ihren Löchern gekrochen kommen, um die nächste Tragödie schon allein in der "13" zu sehen.

Ich dagegen mag die "13" sehr gern. Meine Lieblingsband hat ein tolles Lied mit ihr im Titel ("File Thirteen"), ein anderer Lieblingskünstler hat sie sogar in seinem Pseudonym (Nick 13). Außerdem hat sie mir auch schon das ein oder andere Mal Glück gebracht. Finde ich zumindest. Wenn die Pessimisten sie rein subjektiv als negativ wahrnehmen dürfen, darf ich das umgekehrt auch. Außerdem wird dieses kleine feine Blögchen im Mai auch schon seinen dritten Geburtstag feiern.

Das reicht mir an Gründen, um mein erstes eigenes Gewinnspiel zu starten. Bald ist ja Weihnachten und da bin ich sowieso schon einmal so schön im Geschenkewahn. Da mache ich dann gleich weiter, um mich auch mal ein wenig bei meiner kleinen treuen Leserschaft zu bedanken und mich für die vielen tollen Gewinnspiele in anderen Blogs zu revanchieren.

Deshalb habe ich meine absolut limitierten Grafikmöglichkeiten (*hust*Paint*hust*) ausgepackt und diese zugegebenermaßen recht einfache Grafik erstellt, die allerdings nicht dazu gedacht ist, um eure Augen zu beleidigen. Nein, viel mehr ist sie Teil des Gewinnspiels.

Wie könnt ihr teilnehmen?

Es gibt drei Möglichkeiten, um am Gewinnspiel teilzunehmen. Alle drei bringen unterschiedlich viele Punkte. Ihr könnt nur eine, zwei oder auch alle drei wahrnehmen, um die maximale Anzahl an Punkten (natürlich sind es 13) zu bekommen.

Möglichkeit (a) muss wahrgenommen werden, damit ich von eurer Teilnahme weiß, (b) und (c) sind optional.

Entsprechend der erhaltenen Punkte landet euer Name dann so oft im Lostopf.

Die drei Möglichkeiten sind:

(a) Ihr schickt eine E-Mail mit dem Betreff "Lucky 13" an smittenkitten337 (at) googlemail.com, in welcher ihr mir euren Namen nennt Achtung: Unter dem Namen werdet ihr hier im Gewinnfall genannt. Bei Bedarf also bitte einen Nicknamen angeben. Bitte sendet mir noch keine Adressen in dieser Mail. Diese erfrage ich im Gewinnfall. // 2 Punkte

(b) Ihr fügt die oben angezeigte Gewinnspielgrafik irgendwo in eurem Blog oder einem Beitrag ein und verlinkt diese hierher. Nutzen könnt ihr dafür die folgende URL des Bildes: http://i1275.photobucket.com/albums/y458/smittenkitten337/gewinn3_zpsf0f81bd6.gif oder ihr ladet es selbst hoch. Den entsprechenden Link zu der Seite mit der Grafik fügt ihr bitte in die Email (s. Punkt (a) ) ein.  // 4 Punkte

(c) Ihr verfasst einen Beitrag zum Thema "13" in eurem Blog und verlinkt in diesem zum Gewinnspiel. Der Beitrag kann jeglicher Art sein, eine Geschichte, ein Gedicht, ein Bild oder auch einfach nur, was euch die Zahl sagt, ob ihr abergläubisch seid oder ob sie euch Glück bringt. Auch diesen Beitrag verlinkt ihr bitte entsprechend in der Email.  // 7 Punkte

Beispiel: Ihr schickt mir eine Email und verfasst einen Beitrag zum Thema "13". Dann landet euer Name 9x im Lostopf.

Das Gewinnspiel läuft ab heute 13 Tage lang, also bis um 23:59 Uhr am 1. Januar 2013.

Die Auslosung erfolgt dann am 2. Januar 2013.

Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt und hier bekanntgegeben.


Was gibt es zu gewinnen?

Natürlich macht ihr das alles nicht umsonst. Ein Gewinnspiel hat ja in der Regel den Vorteil, dass es auch einen Gewinn gibt. ;)

Zu gewinnen gibt es einen 20 €-Gutschein für Amazon.de!!!

Der Gutschein ist anwendbar auf Bücher, eBooks, Musik, DVD's und was auch immer sonst ihr im deutschen Amazon-Shop bestellen möchtet.

Zwei weitere Gewinner erhalten einen kleinen Überraschungspreis von mir, natürlich etwas extra für Leseratten. :)

Wichtige Hinweise / Regeln
  • Die Teilnahme kann ausschließlich per Mail an smittenkitten337 (at ) googlemail.com erfolgen. Kommentare werden nicht berücksichtigt.
  • Ebenso berücksichtige ich keine Mails, welche nach 23:59 Uhr am 1. Januar 2013 bei mir eingegangen sind.
  • Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Verlinkungen, die mir nicht in einer entsprechenden Mail zugeschickt werden. Diese sehe ich als nett gemeinte Werbung ohne Teilnahme an.
  • Das Gewinnspiel ist offen für alle. Ihr müsst nicht Leser dieses Blogs sein, aber ich freue mich natürlich immer, wenn er euch genug gefällt, dass ihr ihn abonnieren möchtet.
  • Mit der Teilnahme erklärt ihr euch bereit, mir im Gewinnfall eure Adresse mizuteilen. Diese wird ausschließlich für den Versand genutzt und von mir sofort nach erfolgtem Versand gelöscht.
  • Um teilnehmen zu können müsst ihr mindestens 18 Jahre alt sein oder mir eine Erlaubnis eurer Eltern mitschicken.
  • Euer Hauptwohnsitz muss in Deutschland oder Österreich sein.
Noch Fragen? Dann immer her damit!

Ich drücke euch allen die Daumen, dass die Losfee euren Namen zieht.

Montag, 17. Dezember 2012

"Punkte"-SuB-Abbau 2013

Ich glaub, jeder Buchfan kennt das: Der SuB wächst und wächst. Man setzt sich selbst immer wieder neue Grenzen, nur um diese doch wieder zu erweitern. Es fängt an, wenn er einen zweistelligen Bereich erreicht und schon bald ist man dankbar, wenn er "nur" noch zweistellig ist.

Jetzt hatte Sommerleser bei Lovelybooks eine tolle Idee, wie wir in einem kleinen "Contest" anhand eines Punktesystems gegeneinander und natürlich auch gegen den eigenen inneren Schweinehund antreten können. Beim "Punkte"-SuB-Abbau gibt es im gesamten nächsten Jahr Plus- und Minuspunkte für gelesene und neugekaufte Bücher. Das Punktesystem ist relativ ausgeklügelt und bei Interesse schaut ihr es euch in der Gruppe am besten selbst an. Als zusätzlichen Anreiz bietet Sommerleser dem "Gewinner" am Ende des Jahres sogar einen Amazon-Gutschein.

Darauf habe ich mit meinem vergleichsweise winzigen SuB natürlich eigentlich keine Chance. Aktuell liegt er bei 36 und je nachdem, wie Weihnachten verläuft, werde ich wohl auch mit einem Stand zwischen 35 und 40 ins neue Jahr starten. Das heisst, ich kann auch nur mit dieser Anzahl fett punkten, ohne Minuspunkte zu sammeln. Im Vergleich zu Teilnehmern mit SuB's über 500 oder mehr ist das natürlich gar nichts. Trotzdem finde ich die Idee witzig und will teilnehmen, um einfach mal selbst zu gucken, wie das so in einem Jahr bei mir läuft. Es passt ja auch ein bißchen zum Aufbau dieses Blogs. Hier zeige ich euch ja auch immer den Stand meines SuB's im aktuellen Jahr. Und so kann ich dann sogar mal in Zahlen sehen, wie sehr ich abloose, wenn es darum geht, meine ungelesenen Bücher auch mal endlich zu lesen, statt ihnen nur immer mehr Gesellschaft ins Regal oder auf den Kindle zu packen.

Montag, 10. Dezember 2012

"The Night Circus" von Erin Morgenstern

Zum Inhalt: Celia und Marco wachsen getrennt voneinander auf. Trotzdem sind ihre Leben seit ihrer frühesten Kindheit miteinander verbunden. Denn ihre beiden Mentoren, Celias leiblicher und Marcos Adoptivvater, haben einen Pakt geschlossen. Jeder hat seinen Zögling als Kontrahent in einem magischen Wettkampf angeboten. Die Arena hierfür ist der "Zirkus der Träume" und weder Celia noch Marco können sich diesem entziehen. Sie müssen kämpfen und ihre Kräfte unter Beweis stellen, bis einer der beiden unterliegt. Dabei kennen sie nur grob die Regeln und wissen auch nicht, wie genau Sieg oder Niederlage definiert sein werden. Trotz diesem erbitterten Kampf fühlen sich beide immer mehr zueinander hingezogen.

Infos zum Buch: "The Night Circus", Anchor, Taschenbuch, 512 Seiten, 5,70 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: So ein schönes Buch! Hier hatte ich wirklich ganz oft den Eindruck, dass Erin Morgenstern selbst schon im "Zirkus der Träume" war. Sonst muss ich wirklich den Hut vor ihr ziehen. Denn dass man sich so viele Details so genau vorstellen und diese so toll beschreiben kann, dass sogar der Leser meint, mitten in einem Zirkuszelt zu stehen, ist schon wirklich eine tolle Leistung.

Das Buch ist aufgeteilt in vier große Teile, die sich meinem Eindruck nach hauptsächlich dadurch unterscheiden, dass die Handlung an Geschwindigkeit und Spannung gewinnt. Diese Teile sind noch einmal in kleinere Kapitel unterteilt. Anfangs erscheint die Aufteilung ein wenig verwirrend, denn die Kapitel springen nicht nur zwischen den einzelnen Orten und Personen hin und her, sondern auch in der Zeit. Insgesamt zieht sich die Geschichte über mehrere Jahrzehnte, die Kapitel springen jedoch von der Anfangszeit des Zirkusses bis zum Ende der Geschichte. Man meint zunächst, dass man da nicht mehr mitkommt, aber ich fand es im Gegenteil sogar spannend. So bekam man Hintergrundinformationen immer genau zum richtigen Zeitpunkt. Wäre die Geschichte dem chronologischen Ablauf gefolgt, hätte man einige Sachen zu früh erfahren oder zu schnell wieder vergessen. Immer wieder gibt es auch kleine "Kapitel" in denen Morgenstern einfach nur den Eindruck beschreibt, den ein Besucher bekommen würde, die Eindrücke, die man sammelt, die Gerüche, Geräusche, etc.

Der Schreibstil von Erin Morgenstern wirkt dabei auch fast magisch. Dadurch würde ich das Buch natürlich niemandem empfehlen, der in der englischen Sprache noch nicht ganz zu Hause ist, aber zum Glück gibt es dafür ja auch bereits die deutsche Version. Ob diese sprachlich genauso schön ist, kann ich natürlich nicht sagen. In die englische Version habe ich mich allerdings verliebt. Ich würde sagen, dass die Sprache stellenweise wirklich altbacken ist, was aber super zum Buch passt, da die Geschichte am Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Da wundert es einen natürlich auch nicht, dass die Leute in Scharen zum Zirkus strömen, doch auch in der heutigen Zeit wäre dieser Zirkus wohl absolut besonders und würde jeden bezaubern, der sich die Zeit nimmt, auf die großen und kleinen Details zu achten.

Schön finde ich auch, dass der Leser kaum mehr erfährt als Marco und Celia. Bis zum Ende des Buches bleiben viele Dinge im Unklaren und eigentlich bekommt man nur das Nötigste erklärt. Der Rest bleibt ein Mysterium und dadurch behält die Geschichte auch ihre Magie.

Obwohl Celia und Marco den Kern der Geschichte bilden und es hier natürlich auch zu einer Liebesgeschichte kommt, setzt Erin Morgenstern den Fokus nicht zu sehr darauf. Jeder auch noch so kleine Charakter in dieser Geschichte bekommt die Möglichkeit, im Scheinwerferlicht zu stehen, wie eben auch im Zirkus selbst. Die Hintergrundgeschichten werden zumindest kurz erwähnt und jeder Charakter und dessen Entwicklung werden liebevoll und nachvollziehbar dargestellt.

Ich war absolut begeistert von diesem Buch, auch wenn ich lange daran lesen musste, weil es aufgrund der vielen Details stellenweise doch auch anstrengend war.

Bewertung:

Mittwoch, 5. Dezember 2012

DU liest!

Heute möchte ich euch von einem ganz tollen Projekt erzählen, über das ich kürzlich gestolpert bin.

Ich wohne ja in Duisburg und wie wahrscheinlich jede größere Stadt mittlerweile haben wir ein Einkaufszentrum in der Stadt. Als ich da kürzlich mal wieder ein bißchen shoppen war, habe ich ganz in der Nähe der Mayerschen ein sehr seltsam gestaltetes Ladenlokal gesehen. Eigentlich war es nur ein offenes Lokal ohne Türen, dafür mit jeder Menge Bücherregalen. Leider hatte ich keine Zeit, reinzugehen, war aber so neugierig, dass ich einfach mal im Internet geguckt habe und dabei über ein tolles neues Projekt gestolpert bin.

"DU liest" ist ein Projekt der Bürgerstiftung Duisburg, das sich komplett aus Spenden finanziert. Dabei zählen nicht nur Geldspenden, sondern vor allem Bücher. Denn in diesem Ladenlokal (und weiteren geplanten "Regalen") kann jeder seine gelesenen Bücher vorbeibringen und diese spenden. Im Gegenzug kann und darf sich aber auch jeder Bücher völlig kostenfrei mitnehmen. Soweit ich das verstanden habe, darf man das auch, ohne selbst ein Buch dazulassen. Aber der eigentliche Sinn ist natürlich, dass man tauscht oder sogar spendet und sich nicht einfach nur bedient.

Ich finde das Projekt klasse und werde da sicher demnächst auch mal vorbeischauen und das ein oder andere Buch spenden. Dabei stöbere ich dann bestimmt auch mal durch die Regale und schau mal, was sich Spannendes findet.

Mehr Informationen bekommt ihr auf der offiziellen Seite des Projekts oder auf dessen Facebook Profil.

Montag, 3. Dezember 2012

Wanderbuchthread zu "Untot"

Ich habe mich entschlossen, meine Ausgabe von "Untot - Lauf, solange du noch kannst" bei Lovelybooks als Wanderbuch zur Verfügung zu stellen.

Eigentlich hatte ich es nur mal schnell angeboten, um zu gucken, ob es jemanden interessiert, aber der Andrang war riesig und die 15 Plätze sind auch schon voll. Aber selbstständig wird es bei Bedarf auch eine Warteliste geben. Wer Interesse hat und sich auf die Warteliste setzen lassen möchte, findet den entsprechenden Thread dazu hier. Ihr müsst dafür bei Lovelybooks angemeldet sein. Ich hatte ja mal überlegt, auch "nur" Leser des Blogs zuzulassen, aber das ist schon allein wegen des Vertrauens so eine Sache. Natürlich ist der Account bei LB kostenfrei und letztendlich auch mehr oder weniger anonym, aber irgendwie ist es doch was anderes, seine Adresse einem registrierten Mitglied mitzuteilen. Mal abgesehen davon, dass die Absprache unter den Teilnehmern sehr schwierig wäre.

Außerdem werde ich gleich mal gucken, ob ich nicht irgendwie meine Wanderbücher auch hier auf dem Blog verlinken kann. Ich bin da zwar nicht so aktiv wie so manch anderer, aber immerhin wandern aktuell auch schon drei von meinen Büchern.

Mittwoch, 28. November 2012

"Edvard: Mein Leben, meine Geheimnisse" von Zoe Beck

Zum Inhalt: Hachja...als Teenie hat man es nicht leicht! Vor allem Edvard nicht, denn der ist nicht beliebt, hat keine besonders guten Noten, keine Talente und in seinen Ferien schleppen seine Eltern ihn auch noch auf einen Biobauernhof! Wie soll er denn damit Constanze beeindrucken, wenn es doch auch so coole Jungs wie Henk gibt, die in den Ferien richtig tolle Reisen unternehmen?

Doch dann wird sein Leben mit einem Schlag so viel besser, als er seinen Nachbarn, Herrn Tannenbaum, kennenlernt, der ihm Nachhilfe in den Naturwissenschaften gibt und somit hilft, seinen großen Traum zu erreichen. Denn Edvard wünscht sich nichts mehr als Astrophysiker zu werden. Aber kaum läuft mal was so richtig gut in seinem Leben, da muss Herr Tannenbaum ihn auch schon wieder verlassen. Völlig verzweifelt arbeitet Edvard an einem Plan, um seinen geliebten Nachbarn bei sich behalten zu können.

Infos zum Buch: "Edvard: Mein Leben, meine Geheimnisse", Bastei Lübbe, gebundene Ausgabe, 192 Seiten, 12,99 € | Bei Amazon bestellen

Meine Meinung: An dem Wanderbuch habe ich hauptsächlich teilgenommen, weil ich die Idee von Anendien bei Lovelybooks so mochte. Sie ließ ihr Buch wandern und wollte dafür, dass wir alle unsere Gedanken während des Lesens im Buch hinterlassen. Das finde ich so toll, dass ich mir schon überlege, auch mal eins meiner Bücher dafür wandern zu lassen. Ich hatte auch Glück, dass ich relativ weit hinten in der Liste stand und so beim lesen die Kommentare der anderen lesen konnte. Zum Teil habe ich darüber echt lauter gelacht als über das Buch selbst.

Aber auch Edvard selbst fand ich zum Brüllen komisch. Er hat einen herrlich trockenen, aber auch komplett dramatischen Humor. Dadurch ist er mir sehr ähnlich. Auch ich male mir gerne mal bei allem das Worst Case Scenario aus und je mehr ich merke, dass ich übertreibe, desto schlimmer wird's. Aber in Edvards Fall bleibt ihm auch oft gar nichts anderes übrig, als alles irgendwie doch mit Humor zu nehmen. Seine Eltern sind, um es positiv zu formulieren, alternativ. Sein Vater ist ein umweltbewusster, relaxter Typ, seine Mutter eine ehemalige "Alles"-Aktivistin und Feministin. Während sein Vater einigermaßen angepasst ist, kommt in seiner Mutter immer wieder die Rebellin hoch. Und wie das bei Jugendlichen so ist, ist Edvard das natürlich peinlich. Allerdings wären ihm auch die langweiligen Eltern seiner Freunde Ratte und Piesel peinlich. "Eltern eben..." Umso schlimmer ist natürlich, dass sie ihn auf einen Biobauernhof schleppen, dort eine Woche lang vegetarisch ernähren wollen und, ganz schlimm, ständig versuchen, intime Gespräche zum Thema Sexualität mit ihm zu führen. Diese Teile fand ich zwar teilweise übertrieben, aber auch so, so lustig.

Natürlich darf bei so einem Buch auch "die Traumfrau" nicht fehlen. Hier in Form von Constanze. Und wie es sich für deren Rolle gehört, ist sie natürlich wahnsinnig beliebt und wahnsinnig hübsch und, klar, hat mal so gar kein Interesse an Edvard. Genau genommen ignoriert sie ihn komplett und zwingt Edvard somit, sich eine total coole neue Identität bei Facebook anzulegen. Als der amerikanische Austauschschüler Jason wird er sogar dort als Freund von ihr akzeptiert und bekommt so mit, was sie den lieben langen Tag so macht. Nur dumm, dass er das nicht ewig so durchziehen kann und irgendwann Jason "loswerden" muss... Wie es nunmal so ist, möchte man selbst am liebsten Constanze loswerden. Wie ich auch in dem Buch kommentiert habe, werde ich den Namen wohl nie mehr hören wollen. Aber das ist ja auch gut so, denn genau dafür gibt es Rollen wie Constanze oder auch Henk, ihr männliches Gegenstück.

Bis auf diese beiden fand ich aber alle Charaktere liebenswert, allen voran natürlich Edvards tollen Nachbarn, Herrn Tannenbaum. Der stellt sich als wahres Schätzchen hinaus und ist in dem Buch quasi der Charakter, in dem sich alle so ein bißchen täuschen.

Da das Buch wie ein Blog verfasst ist, konnten sich die 192 Seiten sehr flüssig lesen lassen. Hätte ich nicht zwischendurch kommentiert, hätte ich es wohl in einem Tag ausgelesen. Es gibt mal lange, mal kurze Einträge, wie es eben bei einem Blog so ist. Natürlich bekommt man dadurch auch nur Edvards Sicht der Dinge zu lesen, aber ich persönlich fand das nicht schlimm. Denn die Stärke des Buches liegt meiner Meinung darin, dass die Autorin die Gedanken eines Jugendlichen so gut auffängt und ausdrückt. Da gehört es dazu, dass Dinge falsch interpretiert und dramatisiert werden und genau das macht ja vieles hier auch so lustig.

Schwach fand ich das Buch in der Mitte. Trotz der wenigen Seiten gibt es eine ganze Menge Baustellen in der Geschichte, und trotzdem tut sich über mehrere Dutzend Seiten hinweg sehr wenig. Erst zum Ende hin wird es dann wieder spannend und die Geschichte entwickelt sich recht rasant. Da musste ich mich dann wirklich zwingen noch weiter zu lesen und das hat leider den Gesamteindruck des Buches sehr getrübt.

Bewertung:

Dienstag, 27. November 2012

"Untot - Lauf, solange du noch kannst" von Kirsty McKay

Zum Inhalt: Na toll! Als ob es nicht schon schlimm genug ist, dass Bobby mit ihrer neuen Klasse in den Skiurlaub fahren musste, bricht auf der Rückfahrt auch noch das totale Chaos aus. Ihre ohnehin mehr als beschränkten Mitschüler verwandeln sich in Zombies und Bobby und eine kleine Gruppe weiterer Schüler kämpfen darum, nicht auch gebissen zu werden. Gleichzeitig stellt sich ihnen natürlich auch die Frage, wie es überhaupt zu dieser Katastrophe kommen konnte.

Infos zum Buch: "Untot - Lauf, solange du noch kannst", Chicken House Carlsen, Taschenbuch, 368 Seiten, 14,95 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Zombies...da war ich ja nun so überhaupt nicht in der Materie drin. Ehrlich gesagt habe ich es auch eher mit Belustigung beobachtet, wie sich auf einmal die Regale in den Buchhandlungen mit Büchern zu eben jenem Thema füllten. Vampire habe ich ja noch halbwegs nachvollziehen können, gerade im Bereich Jugendbuch. Der attraktive übernatürliche Typ, der einem dann sein dunkles Geheimnis anvertraut... Aber Zombies? Als dann auch noch das "Untot in Deutschland"-Projekt angefangen hat, war meine Neugierde genug geweckt, um mich auch einfach mal anzumelden. Darüber kam ich dann auch schließlich an "Untot - Lauf, solange du noch kannst". Zugegebenermaßen wohl kein Buch, dass ich mir rein vom Titel her selbst gekauft hätte. Zu groß wäre da meine Sorge gewesen, dass das doch nichts für mich ist.

Umso positiver war ich überrascht, als sich das Buch tatsächlich als richtig spannend und unterhaltsam herausgestellt hat. Gleich auf den ersten Seiten hat mich der humorvolle Erzählstil der Autorin gefesselt. Das Buch ist aus Bobbys Sicht geschrieben und die hat eine ordentliche Menge Humor und Sarkasmus im Gepäck. Leicht hat sie es nun wirklich nicht. Erst vor sechs Monaten ist ihr Vater gestorben, kurz darauf hat ihre Mutter sie zurück nach Großbritannien geschleppt, in ihrer neuen Klasse mag sie niemand und sie hat keine Freunde, und genau mit denen muss sie dann auch noch in den Skiurlaub fahren. Also hat sie sich ein dickes Fell in Form von schwarzem Humor zugelegt.

Ebenso toll wie Bobby fand ich Smitty, einen ihrer Mitschüler. Der hat sogar einen noch krasseren Humor, teilweise leicht politisch inkorrekt, dafür umso lustiger. Gemeinsam machen die beiden sich eigentlich über alles und jeden lustig, wirken trotzdem aber nie überheblich oder ungerecht. Nicht zuletzt deshalb, weil sie auch selbst Kritik einstecken und sich im Kampf gegen die Zombiemassen wirklich gut schlagen.

Dieser locker-flockige Erzählstil half dann auch über einige Schwachstellen hinweg. Die kleinste davon wären wohl unliebsame Charaktere wie Alice. Die ist das beliebteste Mädchen der Klasse und macht Bobby ganz schön das Leben schwer. Klar, dass ausgerechnet auch sie überlebt hat. Dass sie unsympathisch ist, ist ja noch nicht einmal das Problem. Im Gegenteil bringen genau solche ja auch Würze in die Geschichte. Aber Alice verhält sich teilweise einfach so furchtbar und vor allem nicht mehr nachvollziehbar überheblich, dass es stellenweise wirklich genervt hat. Sie schwankt ständig zwischen Angsthase und Oberzicke und der Wechsel kommt meistens blitzschnell und ohne erkennbaren Anlass. Das grenzt dann leider fast schon an Schwarz-Weiß-Malerei.

Das größere Problem sind aber leider unrealistische Wendungen in der Geschichte. Was bei einem Buch dieser Art natürlich schon etwas schräg klingt. Nichts soll hierbei realistisch sein. Aber für viele Ereignisse gibt es für meinen Geschmack einfach zu wenige Erklärungen, die alles glaubwürdig erscheinen lassen.Und viele Entscheidungen der Charaktere sind ebenso nicht nachvollziehbar. Wenn die Zombie-Apokalypse bevorsteht, macht man sich wirklich die Mühe, nach Schlüsseln zu suchen, anstatt Türen einfach einzutreten?

Insgesamt fand ich "Untot - Lauf, solange du kannst" aber wirklich gut und unterhaltsam. Für ein Jugendbuch fand ich es auch überraschend gruselig und spannend. Teilweise konnte ich es überhaupt nicht aus der Hand legen und habe es so tatsächlich trotz Arbeit und Müdigkeit in knapp drei Tagen beendet.

Bewertung:

Vielen Dank an den Carlsen Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Sonntag, 25. November 2012

"I Heart New York" - Lindsey Kelk

Zum Inhalt: Angela führt eigentlich ein recht einfaches Leben. Seit Jahren ist sie in einer festen Beziehung mit Mark, der ihr mittlerweile sogar einen Heiratsantrag gemacht hat, sie hat einen ganz komfortablen Job als Kinderbuchautorin, sie wohnt im schönen London, behütet und von wenigen Problemen geplagt. Doch dass ihr auch irgendwas fehlt im Leben, merkt sie erst, als sie auf der Hochzeit ihrer besten Freundin ihren Verlobten mit einer anderen Frau erwischt. Völlig geschockt erfährt Angela noch am gleichen Abend, dass alle davon wussten und dass ihr Leben keinesfalls so toll und perfekt war, als sie es angenommen hatte.

Eine Kurzschlussreaktion bringt Angela dazu, dass sie sich plötzlich keine 24 Stunden später in New York wiederfindet. Sie hat kaum Gepäck, nur das Geld, was sie und Mark noch gespart hatten, und weiß auch sonst eigentlich nicht, was sie eigentlich in New York will. Doch wenn man sowieso schon bei Null anfängt, kann man das doch gleich richtig tun, oder? Und so beginnt Angela einen absoluten Neustart mit neuem Look, neuem Wohnort, neuem Job und natürlich auch neugefundener Lust auf Dating. Kann das gut gehen?

Infos zum Buch: "I Heart New York", Harpercollins UK, Taschenbuch, 307 Seiten, 8,30 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Um das Buch bin ich ja doch schon einige Zeit rumgeschlichen. Bei Chick Lit dieser Art habe ich aber auch schnell das Problem, dass es mir zu kitschig und zu mädchenhaft wird. Bei diesem Titel und diesem Cover lag diese Vermutung ja nahe. Doch die Inhaltsangabe und die guten Kritiken zu der Reihe haben mich schließlich doch überzeugt.

Angela war von Anfang an für mich sehr sympathisch und zugänglich. Sie wirkt sehr bodenständig und auch unsicher. Ihr Glück war es daher bisher, dass ihr Leben ja nun einmal schon so geordnet war. Sie musste sich gar keine ernsthaften Gedanken um ihre überflüssigen Pfunde machen. Oder darüber, dass sie von Schminke und Styling wenig weiß. Und auch nicht über ihre beruflichen Aussichten. Zwar geht sie darin nicht gerade auf, aber es ist ein sicherer Job, Mark verdient gut und so muss man sich ja auch nicht gerade der stressigen Jobsuche aussetzen. In ihr habe ich mich zu einem großen Teil wiedererkannt. Wenn man einmal im gemütlichen Nest sitzt, bleibt man da auch.

Erst durch das schockierende Erlebnis bei der Hochzeit wird Angela aus diesem Nest geworfen. Jetzt sieht sie natürlich auch die Zeichen, die die ganze Zeit da waren, und muss erkennen, dass nicht nur ihr Verlobter sie hintergangen hat. Insofern fand ich auch ihre Reaktion gar nicht so übertrieben, als es auf den ersten Blick wirkt. Klar, der erste Gedanke ist, dass doch niemand einfach spontan ans andere Ende der Welt fliegt, weil eine Beziehung in die Brüche geht. Die meisten von uns würden sich wohl bei der besten Freundin einnisten und bis zum Umfallen Junk Food in sich hineinstopfen. Aber wenn man eben diese zugleich verliert und sich von allen anderen Anlaufpunkten hintergangen fühlt, was macht man dann? Insofern fand ich es also zwar etwas utopisch, weil man wohl nicht mal eben das Glück hat, genug auf der hohen Kante zu haben, um das durchzuziehen, aber doch auch wieder nachvollziehbar. Eben genau die richtige Mischung aus Märchen und Realität.

In New York nimmt dann stellenweise das Märchen auch wieder ein wenig überhand. Es passieren zu viele traumhafte Sachen, für die man schon sehr, sehr viel Glück haben muss. Hier und da hat alles tatsächlich einen Hauch von "Sex and the City". Doch wettgemacht wird das alles wieder durch Angelas charmante und bodenständige Art. Geradezu schüchtern und überwältigt kann sie selbst gar nicht glauben, wie viel Glück sie hat und so gönnt man ihr auch alles, was ihr passiert. Und sind wir mal ehrlich, so ein bißchen liest man solche Bücher ja auch, weil man mitträumen möchte.

Schön finde ich auch, das Frau Kelk hier wert darauf legt, dass in keinem Fall Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird. So sind nicht Angelas alten Freunde allesamt böse und die neuen in New York alle toll. Alle haben ihre Stärken und Schwächen und nachdem Angela erst einmal ihren ersten Schock überwunden hat, sucht sie auch viele Fehler in sich selbst.

Mir hat "I Heart New York" wirklich gut gefallen. Als Auftakt einer Reihe macht es auf jeden Fall Lust auf mehr und stellt einem eine sympathische neue Protagonistin vor, ernsthafter als Rebecca Bloomwood aus "Shopaholic", bodenständiger als Carrie Bradshaw aus "Sex and the City", und somit insgesamt irgendwie glaubhafter.

Und als kleines Schmankerl gibt es in der bei mir verlinkten Ausgabe auch noch Angelas New York-Guide, in welchem sie tolle Restaurants, Hotels, Clubs und weitere "Must Sees" in New York empfiehlt.

Bewertung:

Samstag, 24. November 2012

[Event] "Untot in Deutschland" - Filmpremiere

Viele haben sicher schon von "Untot in Deutschland" gehört, eine Art groß angelegte Promoaktion zum Thema Zombies.

Unter anderem wurden in diesem Rahmen auch vorab bereits Rezensionsexemplare des neuen Buches "Untot - Lauf solange du noch kannst" von Kirsty McKay verteilt. Der offizielle Erscheinungstermin des Buches ist der 29.11.2012 und an dem Tag findet auch die Premiere des zugehörigen Films, "Untot in Deutschland" statt.

Ich hatte vorab schon an Online-Aktionen teilgenommen und fand das Projekt sehr witzig und beeindruckend, da es doch sehr, sehr umfangreich war und sowohl Blogger als auch sonstige Zombiefans mit einbezogen hat.

Leider bin ich an dem Tag schon in London und kann daher nicht zu der Veranstaltung gehen, obwohl ich es mir gern angeguckt hätte. Sie scheint sehr liebevoll geplant worden zu sein und beinhaltet daher bestimmt viele witzige Details.

Falls jemand doch spontan hingehen möchte, die Premiere findet statt im Cine Karree in Aachen, Beginn ist 19:30 Uhr. Die Karten könnt ihr euch für 4,00 € im Vorverkauf hier sichern.

Ich hoffe, dass ich durch Leser und / oder andere Blogs mal ein paar Berichte höre, wie es so war. Aktuell lese ich das Buch gerade und finde es bisher echt witzig. Wenn der Film auch so ist, gibt es sicher was zu lachen.

Freitag, 23. November 2012

"Halunken, Tod & Teufel (Flavia de Luce, Bd. 03) von Alan Bradley

Zum Inhalt: Es ist Jahrmarktszeit in Bishop's Lacey. Alle haben Spaß, nur Flavia sorgt mal wieder für Chaos, indem sie das Zelt einer Wahrsagerin halb abfackelt. Wegen ihres schlechten Gewissens bietet sie der Dame an, bei sich zu Hause auf Buckshaw mit ihrem Wohnwagen zu rasten. Doch ab da überschlagen sich die Ereignisse. Die Wahrsagerin wird überfallen, ihre mysteriöse Enkelin taucht plötzlich auf, und dann findet Flavia auch noch eine Leiche auf Buckshaw.

Wieder einmal sieht sich die kleine exzentrische Ermittlerin dazu gezwungen, den Fall selbst aufzuklären, denn, sind wir mal ehrlich, die Polizisten sind ja nun wirklich zu unfähig! Doch dann findet sie sich auch noch selbst unter Verdacht wieder...

Infos zum Buch: "Halunken, Tod & Teufel", Blanvalet Taschenbuch Verlag, Taschenbuch, 368 Seiten, 8,99 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Ich sage es ja wirklich oft, aber immer noch nicht oft genug: Ich liebe, liebe, liebe Flavia! Von allein Helden / -innen, die es in den verschiedenen Buchreihen so gibt, ist sie mir wirklich die liebste. Sie ist so herrlich trocken, exzentrisch und ernst - und dabei völlig unfreiwillig urkomisch. Wenn sie von ihren unerträglichen Schwestern und den Streichen, die sie sich gegenseitig spielen erzählt, könnte ich mich jedes Mal abrollen. Flavia spielt nicht einfach irgendwelche Streiche, nein, sie setzt ihre umfangreichen Kenntnisse der Chemie ein und sorgt so dafür, dass die Schwestern von ihrer Creme Ausschlag bekommen und ihnen von Pralinen übel wird. Und das alles so nebenbei.

Denn natürlich ist Flavia in erste Linie eines: Die kühnste Ermittlerin, die Bishop's Lacey jemals gesehen hat! Auch hier kommt ihr Wissen, was Chemie und sonstige Wissenschaften angeht, wieder zugute. Sie kann eigenständig nach Beweisen suchen, Proben nehmen und auswerten und Zusammenhänge verstehen. Dabei wird das von Alan Bradley einfach herrlich komisch erzählt. Zu jedem Versuch, den Flavia in ihrem eigenen Chemielabor durchführt, fällt ihr eine Geschichte ein, meistens bezogen auf ihre Schwestern.

Aber neben Flavia gibt es natürlich auch noch jede Menge andere Charaktere, die Bishop's Lacey bevölkern, allesamt einer skurriler als der nächste. Viele davon tauchen in jedem Buch auf, wie ihre Familie, die Hausangestellten und die Polizeibeamten. Daneben bringt Bradley aber auch immer wieder neue Charaktere ins Spiel, die auf den jeweiligen Fall zugeschnitten sind. Hier sind dies einerseits die Wahrsagerin Fenella und dessen Enkelin, die ja eigentlich Durchreisende sind. Das gab es auch im zweiten Teil bereits mit dem Puppenspieler. So hat man auch nicht, wie bei vielen Krimis, die in kleinen Ortschaften spielen, das Gefühl, dass sich jetzt plötzlich jeder Einwohner zum Bösewicht oder Opfer entwickelt. Man kennt das ja, dass sich der Gedanke einschleicht, dass in keiner Gemeinde so viele Dramen vorkommen. Durch diese Durchreisenden wird das Zusammenspiel zwischen den Nachbarn und Gemeindemitgliedern aufgelockert und es ergeben sich neue Zusammenhänge und Hintergründe. Andererseits lernt man aber auch in jedem Buch neue Einwohner von Bishop's Lacey und Umgebung kennen. So stellt Bradley auf der anderen Seite auch sicher, dass der Leser nicht das Gefühl hat, dass zu viele Fremde das kleine verschlafene Nest aufsuchen, was für so ein Dörfli ja auch wieder unglaubwürdig wäre.

Aber die Hauptstärke des dritten Bandes liegt auch hier wieder im gesunden Mix aus Rätsel, Spannung und Humor. Ist ist spannend genug, um als Krimi durchzugehen. Man kommt nicht umhin, mitzurätseln, zu überlegen, wie welche Charaktere miteinander verbunden sind und zueinander stehen. Das gute alte "Whodunnit" eben. Aber Flavia ist als Protagonistin auch wieder so ungewöhnlich, die Charaktere so skurril, dass es eben auch wahnsinnig komisch ist. Dadurch wird die Reihe im Genre "Krimi" einfach sehr einzigartig und hat schon allein deshalb viele Fans. Wer Krimis an sich gern mag, aber die Nase voll hat von den typischen ernsten Ermittlern, die Frau, Kind, Oma und Hund verloren haben und deshalb verbissen ihre Mordfälle aufklären, der findet in Flavia eine gelungene Abwechslung dazu. Besonders Fans des trockenen britischen Humors kommen hier voll auf ihre Kosten.

Aber ein kleines bißchen was zu meckern habe ich trotzdem. Im Gegenteil zu den Vorgängern fand ich die Geschichte hier einfach etwas zu verwirrend und zu verwinkelt. Dadurch waren einige Sachen schwer nachvollziehbar und man hatte vorher beschriebene Zusammenhänge schon wieder vergessen. Das Lesen war deshalb wesentlich weniger flüssig, die Geschichte zog sich stellenweise etwas und ich hatte häufig das Gefühl, dass alles sich etwas nach dem "Stop & Go"-Verfahren entwickelt hat. Man befand sich im Lesefluss, hatte das Gefühl, dass es jetzt losgehen würde, aber dann wurde man doch wieder ausgebremst und Bradley geleitete einen zu wieder einem anderen Punkt. Mir persönlich hat "Halunken, Tod & Teufel" deshalb ein kleines bißchen weniger gefallen als seine beiden Vorgänger.

Bewertung:

Lebenszeichen, neue Bücher & kranke Kittens

Fast ein ganzer Monat ohne Update! Ohje!

Hauptsächlich lag das einfach daran, dass ich mich aktuell im Urlaub befinde und ständig irgendwas zu tun habe. Ich bin zwar, anders als ursprünglich geplant, nicht weggefahren, dafür habe ich die 3,5 Wochen auch so recht gut verplant. Nicht zuletzt hatte ich Geburtstag und habe jetzt die große böse Drei an erster Stelle stehen. Es war dann doch weniger schmerzhaft als befürchtet, dafür habe ich es aber für meine Verhältnisse auch recht ausgiebig gefeiert, und das gleich zweimal. Außerdem macht mir jetzt auch noch eine der Kittens, Sally, zu schaffen. Irgendwas stimmt mit ihrem Schwanz nicht, weil sie den nicht mehr richtig anheben kann. Zuerst dachte ich ja, er wäre gebrochen, aber so langsaaaaam tut sich doch wieder was. Da es ihr sonst gut geht und sie auch keine Schmerzen hat, war ich noch nicht beim Tierarzt. Ich muss jetzt mal schauen, ob es sich über die nächsten Tage noch weiter von allein bessert, sonst kriegt sie wohl das Schwänzchen gegipst. Jedenfalls drohe ich ihr damit! ;)

Zum lesen bin ich dann auch leider weniger gekommen, als ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft, gleich drei Bücher in der Zeit zu beenden. Hängen tut es aktuell ganz schön beim "Kinderdieb". Nicht etwa, weil mir das Buch nicht gefallen würde. Im Gegenteil finde ich es sogar großartig. Aber auch sehr, sehr schwermütig und ich muss einfach immer wieder pausieren.

Das ist aber auch gut so, denn in meinem Urlaub kamen gleich zwei Wanderbücher bei mir an, die natürlich schnellstmöglich gelesen werden wollten: Zuerst "Jetzt ist bald und nichts ist los" von Katarina Fischer (fand ich so mittelmäßig) und dann "Edvard" von Zoe Beck (sehr, sehr lustig). Zu letzterem kommt auf jeden Fall eine Rezi, bei "Jetzt ist bald..." bin ich mir noch nicht sicher. Ich fand es eigentlich für mich persönlich so belanglos, dass ich nicht weiß, ob mir genug dazu einfällt. Die Notizen dazu hab ich noch, also mal schauen. In den nächsten Tagen werden sowieso einige Rezis folgen, zu denen ich einfach nicht gekommen bin bisher.

Neben den Wanderbüchern gab es natürlich noch ordentlich Zuwachs. Ehrlich gesagt habe ich gerade keine Lust, ein Foto zu machen, daher müssen Worte reichen. Mit "Untot - Lauf, solange du noch kannst" von Kirsty McKay ist mein erstes "Rezensionsexemplar" bei mir angekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe, auch wenn ich mich eigentlich nicht offiziell darum beworben habe, wie ich es immer bei anderen Blogs sehe. Ich habe es im Rahmen der Aktion "Untot in Deutschland" erhalten und bin schon sehr gespannt darauf. Bisher ist die Zombiewelle noch nicht so wirklich bei mir angekommen und das wird mein erstes Buch zum Thema.

Vor meinem Geburtstag habe ich zwar von allen Seiten ein Buchkaufverbot auferlegt bekommen, aber da ich weiß, dass die Leute sich meistens an meiner Wunschliste bei Amazon orientieren, habe ich mich mit "Die Wand" von Marlen Haushofer doch zu einem Spontankauf hinreissen lassen. Ich weiß mittlerweile, dass es ein älteres Buch ist, aber ich hatte bisher nichts davon gehört und fand es sehr interessant.

Zu meinem Geburtstag hat mich am meisten meine Mama überrascht, die mir die wunderbare (Auto)Biografie "Tim Burton" von  Mark Salisbury geschenkt hat. Zwar stand ich einmal 10 Minuten lang mit dem Buch in der Hand in der Mayerschen und hab ihr davon vorgeschwärmt, weil es so schön und interessant und voll mit seinen tollen Zeichnungen ist, aber wenn meine Mama eins gewohnt ist, dann ist es wohl, dass ich mich im Buchladen zu ewigen Lobeshymnen und Schwärmereien hinreissen lasse. Die meisten vergisst sie schnell wieder. Hier hat sie sich wenige Tage später aber auf den Weg in die Mayersche gemacht und sich durchgefragt, bis man ihr das richtige Buch rausgesucht hatte. Darüber hab ich mich sooo gefreut. Es ist jetzt zwar kein Buch, was man Stunden lang flüssig liest wie einen Roman, aber für mich ist es ein tolles Nachschlagewerk zu einem meiner liebsten Künstler.

Ähnlich überrascht hat mich eine Freundin, die auch nicht sooo der generelle Bücherfan ist, sich aber trotzdem gemerkt hat, wie sehr und oft ich ihr von John Green vorgeschwärmt habe. Also hat sie mir kurzerhand "Paper Towns" von ihm geschenkt und zusätzlich noch "Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers, denn auch das habe ich ihr immer und immer wieder unter die Nase gerieben.

Eine andere Freundin war eher ratlos, welche Bücher ich mir wünsche (zu ihrer Verteidigung: wir haben uns noch nie zusammen Bücher angeschaut und sie hat auch den Link zur Wunschliste nicht), daher gab es von ihr einen Gutschein für die Thalia. Jetzt bin ich nicht sooo der Typ, der Gutscheine rumliegen lässt, zumal ich sowieso noch einen für Amazon habe. Also habe ich einfach mal wieder das gemacht, was ich ewig nicht getan habe: Ich bin in die Thalia gefahren und hab ganz in Ruhe Bücher geshoppt. Die letzten Käufe waren eher Vorbestellungen und das Verfolgen von Serien bei mir, höchstens mal eine "Belohnung" von der Wunschliste. So richtig durch die Regale geschnüffelt, in Ruhe was angelesen, Cover betrachtet, etc. habe ich echt ewig nicht mehr. Das habe ich dann letzte Woche nachgeholt. Rumgekommen sind dabei "Auf den ersten Blick" von Danny Wallace (hatte ich zugegebenermaßen schon öfter in der Hand) und "Der Besucher" von Sarah Waters. Romantik und Grusel. Fand ich eine gute Mischung.

Puh, wenn ich mir mein Regal so anschaue, muss ich jetzt auch echt erstmal wieder ganz viel lesen! Zum Glück ist ja jetzt Winter, mein (neues und erstes) Weihnachtsbäumchen steht und leuchtet auch schon...da komme ich schon wieder richtig in Lesestimmung.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Langsaaam & Rabatt auf englische Bücher

Puh, im Moment bin ich wieder so extrem langsam mit dem Lesen. Keine Ahnng, woran das liegt. Ich lese gar nicht selten, sondern einfach langsam. Wenn ich hier abends allein meine zwei Stunden von der Spätschicht abreiss, lege ich das Buch eigentlich nur selten zur Seite und trotzdem schaffe ich pro Tag vielleicht so 40 Seiten. Ich glaub, ich bin im Lese-Winterschlaf. Weil mir zusätzlich natürlich auch noch der dritte Teil meiner geliebten Flavia de Luce dazwischen kam, werde ich den "Kinderdieb", meinen von den lieben LB-Menschen gewählten Oktoberroman, sogar vermutlich mit in den November nehmen müssen. Naja, aber immerhin hab ich da drei Wochen Urlaub und fahre vermutlich nirgendwo hin. Hoffentlich wird da mein SuB nochmal ordentlich abgebaut, bevor Waterstones ihn wieder aufbauen kann.

Aber eigentlich wollte ich euch gerade auch nur schnell informieren, dass ich heute wieder ein verlockendes Angebot der Mayerschen in der Mailbox hatte: Für Kultkarteninhaber gibt es da nämlich aktuell wieder 10% auf englischsprachige Bücher. Ich muss mich da selbst wieder zurückhalten und werde vermutlich, mit Aussicht auf mein Shopping-Wochenende in London, vorher erstmal keine weitere englische Literatur dazu einladen, in mein Regal einzuziehen. Aber der ein oder andere kann sicher von den satten 10% profitieren. :)

Sonntag, 21. Oktober 2012

[Hörbuch] "Er ist wieder da" von Timur Vermes

Zum Inhalt: Es ist 2011, als Adolf Hitler plötzlich auf einem brachliegenden Gelände in Berlin aufwacht. Seine letzte Erinnerung ist, dass er sich gegen Ende des Krieges im Führerbunker befunden hat. Wo sind seine treuen Anhänger? Wo ist Eva? Nur langsam dämmert es dem Führer, dass doch einige Jahrzehnte vergangen sind und die Welt sich verändert hat. Die Menschen, denen er begegnet, sind begeistert. Nicht etwa, weil sie glauben, dem echten Führer gegenüber zu stehen. Nein, sie glauben, dass er ein aufstrebender, wenn auch exzentrischer Komiker ist, der so in seiner Rolle aufgeht, dass er sogar in seiner Freizeit "den Hitler macht". Auch "die Bellini", die Chefin eines großen Medienkonzerns, ist davon so begeistert, dass sie ihm gleich eine Rolle in einer Comedy-Sendung verschafft. Und so beginnt der Führer erneut seinen Aufstieg als Liebling der Massen, wenn auch anders, als er geplant hätte.

Infos zum Buch: "Er ist wieder da", Lübbe Audio, Hörbuch, 19,33 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Als ich von dem Buch in der Werbung gehört habe, wusste ich gleich, dass ich es unbedingt lesen musste. Die Geschichte klang so verrückt und absurd, das konnte nur toll werden! Als ich dann auch noch erfahren habe, dass das Hörbuch von Christoph Maria Herbst gelesen wird, war mir auch klar, dass es nach langer Zeit mal wieder ein Hörbuch in meinen Besitz schaffen würde.

Schon direkt beim ersten Satz wurde dann auch klar, dass es kaum jemand besseren für diese Rolle gegeben hätte. Denn Herr Herbst zieht es wirklich durch, das gesamte Hörbuch in seiner besten Hitler-Stimme zu lesen. Fast könnte man meinen, es wäre tatsächlich der ehemalige Führer, der uns von seiner verrückten Zeitreise berichtet.

Natürlich gibt es hier sehr viel politisch inkorrekten Humor und viele Stellen, wo einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Oder viel mehr, an denen man lacht und dann errötet und sich voller Scham umschaut, weil man sich gar nicht sicher ist, ob man darüber überhaupt lachen darf und soll. Doch mit diesen Zweifeln und dieser Kritik räumt das Buch eigentlich auch in sich selbst wieder auf. Denn auch in der Geschichte wird das Thema "Holocaust" durch die Comedysendungen mit viel Ironie und viel krassem Humor behandelt. So kommt auch hier immer wieder die Frage auf: "Geht das? Darf man das?" Hitler sieht sich so immer wieder Personen gegenüber, die das ganz und gar nicht lustig finden oder nichts damit anzufangen wissen. Er hat Politiker im Talk in seiner Sendung, er sieht sich mit Fragen konfrontiert, wie z.B. ob er denn wirklich die Tötung so vieler Menschen mit Humor betrachten will. Und immer wieder kommt es so aus, dass durch die Handlung letztendlich ja doch nur der ehemalige Führer selbst dumm da steht. Außerdem wird der Gesellschaft immer wieder ein Spiegel vorgehalten. So trifft Hitler beispielsweise auf türkische Jungs, die sich doch eher eigenwillig ausdrücken. Man lacht dann über seine Reaktion, muss sich aber gleichzeitig fragen: Wäre ich selbst so offen, da jetzt nichts Böses zu denken? So geht es in dem Buch eigentlich viel mehr um die heutige Gesellschaft, als wirklich um den ehemaligen Führer und das Dritte Reich.

Ob das jetzt dem eigenen Humor entspricht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich fand das Buch toll, die Geschichte sehr originell. Und das Hörbuch hat dem ganzen durch den wunderbaren Christoph Maria Herbst natürlich nochmal ein Krönchen aufgesetzt. Wer die Möglichkeit hat, dem würde ich auf jeden Fall empfehlen, das Hörbuch zu kaufen.

Bewertung:

Dienstag, 16. Oktober 2012

[Hunger Games #2] "Catching Fire" von Suzanne Collins

Zum Inhalt: Es sind ein paar Monate vergangen seit Katniss und Peeta gemeinsam als Gewinner der Hunger Games die Arena verlassen haben. Seitdem genießen sie die Vorteile, die den Siegern bis an ihr Lebensende zustehen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass sie nicht nur den Ruhm aller Sieger genießen, sondern vom Volk in den einzelnen Districts regelrecht als Helden und Anführer einer Revolution gefeiert werden.

Schon bald müssen sie feststellen, dass der Regierung im Capitol, allen voran Präsident Snow, das natürlich gar nicht gefällt. Und so sehen sie sich einer Reihe von Intrigen gegenüber, die nicht nur ihnen, sondern auch ihren vermeintlichen Anhängern zeigen sollen, dass es keinen Sinn macht, eine Revolution zu starten. Und tatsächlich scheint es so, als ob sie diesen Kampf nur verlieren können.

Infos zum Buch: "Catching Fire", Scholastic UK, Taschenbuch, 472 Seiten, 8,99 € | Bei Amazon kaufen

Meine Meinung: Zunächst mal muss ich sagen, dass ich keine Ahnung habe, weshalb ich so eine schlechte Meinung vom ersten Teil der Trilogie hatte. Ich habe ihn zwar jetzt nicht noch einmal gelesen, kann mir aber nicht vorstellen, dass er so viel schlechter war als dieser hier. Vermutlich lag es wirklich daran, dass ich damals extrem krank war (ich bin ja auch kurz danach im Krankenhaus gelandet) und mich nicht richtig konzentrieren konnte.

Egal, "Catching Fire" gefiel mir jedenfalls sehr, sehr gut.

Die klare Schwäche ist für mich leider weiterhin Katniss selbst. Ich finde sie als Heldin einfach nicht besonders sympathisch. Obwohl das vielleicht auch das falsche Wort ist. Natürlich ist es toll, wie sehr sie sich um ihre Freunde und Familie Gedanken macht, dass sie immer noch willens ist, sich für sie zu opfern. Aber sie wirkt an vielen Stellen auch sehr weinerlich und zu negativ. Selbst bei den wenigen schönen Dingen kann sie diese gar nicht richtig wahrnehmen und sich auch einfach mal darüber zu freuen. Natürlich ist das auch nicht leicht, wenn man eine so schwere Last trägt. Aber wie sie manchmal geradezu sauer zu sein scheint, wenn ihr jemand etwas Gutes tut, finde ich einfach irgendwann nicht mehr sehr sympathisch.

Dafür haben mir die anderen Charaktere so richtig Spaß gemacht. Allen voran natürlich Peeta, der auch im Laufe dieser Geschichte wieder einen riesigen Sprung zu machen scheint. Man glaubt eigentlich ständig, dass man ihn schon wieder unterschätzt hat und kann gar nicht glauben, was er jetzt wieder geleistet hat.

Was die Darstellung der Charaktere angeht, haben mir besonders die aus dem Capitol gefallen. Immer wieder wird erwähnt, wie verschwenderisch, oberflächlich und dekadent dort alle sind, aber an vielen Stellen wird von Suzanne Collins dann doch auch wieder eine unerwartete Tiefe eingebracht. Dadurch wirkt nichts platt und es wird auch keine zu offensichtliche Schwarz-Weiß-Malerei betrieben.

Sehr gut fand ich auch die Entwicklung der Geschichte. Im Gegensatz zum ersten Teil wird hier nicht in einer geraden Linie Spannung aufgebaut. Im Gegenteil gab es auch Momente, in welchen ich mich beruhigt gefühlt habe und sicher war, den weiteren Verlauf der Geschichte vorhersagen zu können - und dann kam es doch jedes Mal wieder ganz anders. Auch Katniss ist stellenweise erleichtert, meint, dass alles wieder gut wird, und wird dann doch immer wieder von den Ereignissen erschüttert.

Das Ende kam dann natürlich auch als besonderer Knaller. Völlig unerwartet und mit weniger Antworten als noch mehr Fragen, die hoffentlich dann vom dritten Teil beantwortet werden. Hier hätte ich mir lediglich gewünscht, dass sich die Ereignisse nicht ganz so überschlagen. Für einen solchen Hammer wurden hier erstaunlich wenig Seiten genutzt. Besonders, wenn man bedenkt, dass sich die Autorin vorher so viel Zeit für genaue Beschreibungen genommen hat.

Bewertung: