Mittwoch, 20. Juli 2011

Dewey: The Small-Town Library Cat Who Touched the World by Vicki Myron



Zum Inhalt: Nicht nur die meisten Katzenliebhaber dürften schon einmal etwas von Dewey gehört haben. Wurde die kleine Katze aus der Bibliothek in Spencer, Iowa doch in zahlreichen Magazinen, Fernsehsendungen und Zeitungen erwähnt. Hier schreibt nun seine "Besitzerin", die Leiterin der Bibliothek, seine offizielle Biographie. Sie erzählt dabei nicht nur, wie Dewey zu ihnen kam und erzählt Anekdoten aus seinem Leben, sondern geht dabei auch auf das Leben in Iowa und die Umstände, unter denen das Katerchen gelebt hat, ein.

Meine Meinung: Als riesiger Fan von Katzen und stolze Mitbewohnerin von zwei Fellnasen war das Buch natürlich ein Muss für mich. Gleich der Anfang hat mich sehr berührt, denn eine meiner beiden fusseligen Damen kam auch als Baby zu mir und daher kann ich mir nur zu gut vorstellen, wie das arme, halberfrorene Fellknäuel zu Vicki Myron kam. Auch später habe ich immer wieder meine eigenen Katzen in Deweys Verhalten wiedererkannt und musste doch das ein oder andere Mal schmunzeln.

Trotzdem habe ich mich nach kurzer Zeit gelangweilt. Denn das Buch ist eben wirklich eine reine Wiedergabe von Tatsachen, dazu noch von einer Amerikanerin "in den besten Jahren" geschrieben, die nach typisch amerikanischer Art gern mal alles in den Himmel lobt und alles und jeden ja total "special" findet. So erkennt sie auch in jedem Wesenszug von Dewey etwas, dass ihn ja komplett von anderen Katzen unterscheidet und natürlich liebt er nur sie am meisten und dass die Leute in Spencer, wahrscheinlich sogar in ganz Amerika, nur wegen Dewey noch Bücher lesen, das ist ja sowieso klar. Nun ist es bei Katzen und ihren Besitzern eigentlich wie bei Kindern, das eigene ist immer das schönste, beste, klügste und tollste. Das ist ja auch gut so und da bin ich sicherlich nicht anders. Aber ein ganzes Buch darauf aufzubauen, finde ich doch gewagt. So enden fast alle Kapitel damit, dass das zuvor erzählte ja wieder ein Beweis dafür ist, dass Dewey ein Wunderwesen ist. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber das führte bei mir sehr häufig zur gegenteiligen Reaktion. Habe ich mich zuvor durch die reine Schilderung von Deweys Abenteuern und Schandtaten geradezu in das Katerchen verliebt, führten solche Lobpreisungen dann gleich wieder dazu, dass ich die Augen verdreht habe und mir dachte "Ja, er ist eine Katze. Und?"

Zudem gab es einige Stellen, an denen der Kater nur vorgeschoben wirkte, die Autorin aber eigentlich etwas von sich erzählen wollte. So erzählt sie viel und lang von ihrer Familie, ihrem trunksüchtigen Ex-Ehemann, ihren schweren Krankheiten, usw. Dabei erwähnt sie Dewey zwar, aber der Zusammenhang besteht überhaupt nicht. Im Gegenteil, während ihrer schlimmen Ehe war an Dewey noch gar nicht zu denken. So wirkt es häufig, als ob sie ihren berühmten Kater als Vorlage nutzt, um eine Autobiographie zu schreiben. Und es tut mir leid, aber diese Stellen fand ich nun einmal wirklich nicht interessant, hätten sie wohl doch von jeder dritten Frau in Iowa geschrieben sein können.

Für drei Kittens reicht es daher nur, weil die Geschichten von Dewey wirklich süß geschrieben sind. Besonders emotionale Momente wie das Finden von Dewey, Krankheiten, sein Tod, etc. berührten mich schon sehr, da das Momente sind, die man nachvollziehen kann und vor denen es wohl auch jedem Katzenbesitzer graut. Außerdem ist jedes Kapitel mit Bildern von Dewey geschmückt. Leider kamen sie im Schwarzweißdruck nicht so gut zur Geltung, aber es ist dennoch eine süße Idee.

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