Donnerstag, 30. Juni 2011

Neue Bücher #1

Juhu! Mein erster Eintrag mit neuen Büchern. Ein paar von denen standen schon ein paar Tage in meinem Regal, aber ich wollte warten, bis alle in letzter Zeit gekauften, bestellten und gemoochten eingetroffen sind. Leider hat das nicht ganz geklappt, weil mein zuletzt gemoochtes Buch dann doch erst vor zwei Tagen aus den USA per Surface Mail verschickt wurde, also kann es auch gerne mal 1-2 Monate unterwegs sein. So lang möchte ich nicht warten, deshalb kommt es mit in den nächsten Neue Bücher-Eintrag.

Jetzt aber mal zu den heutigen:


Das sind sie also, meine neuen Babies...

"Dewey" von Vicki Myron
Ich bin selbst stolze Katzenmama und lese auch immer mal wieder gern Bücher zum Thema Katzen, Katzenbesitzer, usw. "Dewey" wollte ich schon länger mal lesen, seit ich mal von dem kleinen Katerchen gehört habe. Er war ein Findelkind, dass nur ganz knapp vorm Tod gerettet wurde und dann bei seiner Besitzerin (einer Bibliothekarin) die Herzen der Menschen in der Bibliothek zu erobern. Das Buch stand leider relativ lang auf meiner Amazon-Wunschliste, weil doch immer mal wieder was "dringenderes" dazwischen kam. Aber jetzt kam es doch zu mir, quasi als Alibi-Buch, um für eine Bestellung bei Amazon die Versandkosten zu sparen.

"The Angel's Game" von Carlos Ruiz Zafón
Ich glaub, ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich Lobeshymnen über Ruiz Zafóns Bücher gehört habe. Leider konnte ich mich bisher noch nicht selbst davon überzeugen. Thematisch hat mich aber auch die Beschreibung von "The Angel's Game" absolut gepackt und so musste es nun mit und wartet geduldig auf meinem SuB auf seinen Einsatz.

"Bitte ein Brit!" von Wolfgang Koydl
Ich hatte bereits "Fish and Fritz" vom selben Autor gelesen. In dem Buch beschreibt er, wie er als Auslandskorrespondent samt Familie und Hund nach London, England auswandert. Es gehört zu einer ganzen Reihe ähnlicher Bücher im Ullstein Taschenbuch Verlag, in welchen verschiedene Autoren ihre Erlebnisse beim und nach dem Auswandern in unterschiedliche Länder schildern. Koydls erstes Werk hatte für mich zwar viele Schwächen, aber trotzdem reizte es mich, auch den Nachfolger zu lesen. Da ich selbst ein ganz großer Fan von England und insbesondere London bin, höre ich mir auch immer gerne die Meinungen und Erfahrungen anderer Leute dazu an.

"If I Stay" von Gayle Foreman
Nachdem ich bei Lovelybooks so viel Gutes über dieses Buch und seinen Nachfolger, "Where She Went", gehört habe, muss ich mir doch nun auch mal selbst ein Bild davon machen. Die Beschreibung klingt ja schonmal sehr schön und emotional. Ich glaube allerdings, dass mich die Leselust dazu wahrscheinlich erst im Herbst / Winter so richtig packen wird, denn dann kann ich mich schön bei Kerzenschein in meinen Lesesessel kuscheln und mich in der Geschichte verlieren.

Die Wanderhure von Iny Lorentz


Zur, vielen wahrscheinlich bereits aus dem gleichnamigen Fernsehfilm bekannten, Geschichte: Marie ist die Tochter eines reichen Bürgers und soll bald mit einem traumhaften Schwiegersohn verheiratet werden. Doch der hat ganz andere Pläne und es mehr auf den Besitzt des lieben Schwiegerpapas abgesehen. Darum lässt er Marie kurzerhand entehren und klagt danach den Vater an, ihm seine nicht mer jungfräuliche Tochter unterjubeln zu wollen. Marie wird daraufhin kurzerhand als Hure verurteilt und aus ihrer Heimatstadt Konstanz verbannt, um fortan ein Leben als Wanderhure zu führen.

Das Buch hat mich schlichtweg umgehauen. Die Schreibweise von Iny Lorentz (wie ich erfahren musste, gibt es die gar nicht, sondern es handelt sich um das Pseudonym eines Autorenpaares) ist flüssig und trotz angemessen älterer Sprache nie staubig und trocken. So passt es zur Geschichte, langweilt jedoch nie. Wichtige Details zum damaligen Leben, die sicher nicht jedem Leser so geläufig sein dürfte, werden quasi mit der Geschichte vermittelt anstatt trocken, z.B. in Fußnoten, erklärt zu werden.

Die Geschichte selbst findet immer wieder neue Wendungen, manche vorhersehbar, manche wirklich komplett überraschend. Immer wieder tun sich besonders im Verhalten der Männer, denen Marie begegnet, menschliche Abgründe auf, bei denen einem fast schon der Ekel überkommt. Dabei bedienen sich die Autoren aber nie dem puren Horror und Ekel oder gar dem gern gesehenen Verkaufsgrund Sex, sondern es sind auch dabei die schöne Schreibweise und die Spannung, die den Leser faszinieren. So kommt trotz den satten 600 Seiten des Buches nie wirklich Langeweile auf. Ab und an gab es ein paar langatmige Seiten, vor allem dann, wenn die Reisen der Huren und deren Leben währenddessen, bzw. die Landschaften zu genau beschrieben wurden. Aber das ging immer schnell vorbei und die meist darauf folgendene Spannung in Form von sich überschlagenden Ereignissen haben mich mehr als dafür entschädigt.

Besonders interessant fand ich die Entwicklung der Charaktere, allen voran natürlich Marie. Im Verlaufe des Buches wird sie von der braven, schüchternen, verängstigten Bürgerstochter zu einer Frau, die so tough wirkt, als ob ihr nichts und niemand mehr etwas anhaben kann.

Ich werde mir auf jeden Fall noch die beiden Nachfolger besorgen und hoffen, dass diese mich auch so begeistern.

Bewertung: 

Montag, 27. Juni 2011

A Thousand Splendid Suns von Khaled Hosseini


Bei "A Thousand Splendid Suns" handelte es sich bei mir um einen Spontan- und Frustkauf. Zwar hatte ich den Titel schon öfter mal gehört und durchaus auch viel Positives gelesen, aber thematisch hat es mich eigentlich nicht gereizt. Dann war ich um die Weihnachtszeit in London und habe da meine persönliche Vorstellung vom Himmel in Form der großen Waterstones-Buchhandlung am Piccadilly Circus besucht. Dort gibt es eigentlich immer irgendwelche Sonderangebote, meist, wie ich letztes Jahr, "3 for 2"-Angebote o.ä. Normalerweise kein Problem für mich, aber in dieser Riesenbuchhandlung hat mich die Masse der Möglichkeiten so erschlagen, dass ich stundenlang von Regal zu Regal, von Tisch zu Tisch und von Buch zu Buch wanderte, bis meine Begleitung kurz davor war, mich mit einem schweren Exemplar zu erschlagen. Und so griff ich letztendlich als drittes Buch zu eben diesem, einfach nur, weil der Titel mir bekannt vorkam.

So schob ich das Lesen auch einige Wochen und Monate vor mir her. Meistens ist es ja dann so, dass man angenehm überrascht wird, wenn man es trotzdem endlich liest. Leider war das bei diesem Buch für mich jedoch nicht der Fall.

Obwohl ich die Schreibweise von Hosseini durchaus schön fand und auch die Charaktere mochte bzw. sehr gut beschrieben und ausgearbeitet fand, konnte mich die Geschichte doch nicht packen. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass mich Länder wie Afghanistan bzw. deren Kultur bisher zumindest in literarischer Form nie interessiert haben und ich mich damit nicht befasst habe. Vielleicht war dies auch mit ein Grund, warum ich es schwer fand, mich in Mariam und die anderen Charaktere hineinzuversetzen. Am Anfang fand ich das sogar noch faszinierend. Vor allem den krassen Unterschied zwischen Mariams ärmlichem Leben mit ihrer Mutter in der kleinen Hütte und dem fast schon westlichen Luxus ihres Vaters in der Stadt. Aber mit der Zeit kamen immer mehr Umstände dazu, welche ich nicht nachvollziehen konnte. Vor allem viele Beweggründe, die auf dem extremen Stolz und dem dort dominierenden Glauben basieren, fand ich für mich schwer verständlich, was schließlich dazu führte, dass die Geschichte für mich nicht mehr flüssig zu lesen war. 

Dennoch gab es auch interessante Stellen. Besonders alles, was den jeweiligen Stand der Personen in der Gesellschaft betrifft, fand ich sehr interessant. Hierzulande kann man sich - abgesehen vom Finanziellen und dem daraus resultierenden Luxus - eigentlich gar keine so großen Unterschiede zwischen den Menschen vorstellen. Man spricht zwar immer von einer Klassengesellschaft, aber wirklich anders behandelt wird ja doch niemand. Während in "A Thousand Splendid Suns" Mariam plötzlich einfach so von den Frauen seines Vaters an einen fremden Mann "verschenkt" wird und dabei selbst praktisch kein Mitspracherecht hat. Und das nur, weil ihre Mutter keine Ehefrau ihres Vaters, sondern eine Hausangestellte in dessen Haushalt war. Das ist genauso interessant wie traurig zu lesen.

Trotzdem konnte auch das meinen Spaß an diesem Buch leider nicht mehr retten. Trotzdem möchte ich nicht komplett davon abraten. Es ist, wie gesagt, sehr gut geschrieben und wenn man sich schneller in eine Geschichte, welche im Afghanistan der 70er Jahre ihren Anfang findet, einlesen kann bzw. sich schon immer für das Land interessiert hat, ist es sicher mehr als geeignet und packt den Leser auch sicher mehr, als es bei mir der Fall war. 

Bewertung: 

Samstag, 25. Juni 2011

Mein erster Award

Heute habe ich mir sehr gefreut, als ich meine Mails gecheckt und gesehen habe, dass ich von Rosa von Bücherbummel meinen ersten Award bekommen habe:


Vielen Dank, ich habe mich sehr darüber gefreut!




Die Regeln:
- Include the award in your blog or post
- Nominate as many blogs which you like
- Be sure to link the nominees within your post
- Let them know that they receive this award by commenting on their blog
- Share the love and link to this post to the person whom you receive your award

Da ich noch nicht lang genug dabei bin, um zu wissen, wer auf meiner Blogroll ihn schon hat / möchte, darf ihn sich jeder nehmen, der ihn gern hätte.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Themenlesen Juli 2011

Daniliesing hat bei Lovelybooks eine tolle Idee gepostet: Das Themenlesen. Dabei denkt sie bzw. eine andere Person sich ein Thema aus. Jeder, der mitmachen möchte, muss dann im jeweiligen Monat mindestens ein Buch von seinem SuB lesen, dessen Cover die Anforderung dieses Themas erfüllt.

Für den Monat Juli gibt es die Vorgabe, dass sich mindestens zwei Lebewesen, also Menschen oder Tiere (Pflanzen zählen nicht), auf dem Cover befinden müssen.

Da ich die Idee klasse finde und hoffe, so auch mal Bücher meines SuB's zu lesen, die sonst immer untergegangen sind, mache ich da auch einfach mal mit. Aktuell trifft das Thema auf drei Bücher bei mir zu:

"The Other Hand" von Chris Cleave
"Die Päpstin" von Donna W. Cross
"The Love of Her Life" von Harriet Evans

Ich denke, es wird aber darauf herauslaufen, dass ich "The Other Hand" lesen werde, welches sich schon seit über zwei Jahren auf meinem SuB befindet, zeitweise sogar verloren geglaubt bzw. vergessen. So langsam wird es Zeit. Natürlich kann jeder Teilnehmer in dem Monat auch mehrere Bücher lesen, aber ich nehme mir erstmal nicht zu viel vor. Nicht, weil ich nicht glaube, das eine Buch gelesen zu bekommen, sondern weil ich mir nicht gleich schon die nächsten zwei Bücher vorschreiben möchte.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Tote Finnen essen keinen Fisch von Bjørn Ingvaldsen

Jaja, ich gebe ja schon zu, dass mich der Titel auf das Buch neugierig gemacht hat. Und dass ich schon gelacht habe, als ich es im Buchhandel in der Hand hielt. Aber leider war's das dann auch mit lustig für mich. Und mittlerweile habe ich es auch unter den Büchern eingereiht, die sich krampfhaft so witzig wie möglich anpreisen, damit der Leser sie sofort mitnimmt und gar nicht erst auf die Idee kommt, im Laden Probe zu lesen. Tja, da bin ich nun schon seit Jahren der Büchermanie verfallen und selbst ich kam nicht auf diese Idee. Denn dann hätte ich es wohl nie mitgenommen.

Die Geschichte an sich ist so simpel wie genial: Der Protagonist (erzählt wird aus der Ich-Perspektive und ich meine, nie einen Namen gelesen zu haben) hat sich bei seinem eigentlich sehr guten und vielversprechenden Job in einer Bank einen großen Fauxpas geleistet und wird somit zwangsversetzt auf eine Stelle in einer Filiale, die sich auf einer der vielen kleinen Inseln irgendwo in einem norwegischen Fjord befindet. Es gibt zwar eine Fähre zum Festland, aber das war's auch schon mit der Verbindung zum "wahren Leben". Und so hat sich auf dieser Insel natürlich ein gar eigener Menschenschlag entwickelt. Besonders ausgeprägt ist das bei einem kleinen Club unverheirateter Männer, angeblich eine Art Vereinigung, bei der sich die Mitglieder gegenseitig sowohl bei der Findung einer geeigneten Braut, aber auch in allen anderen Lebenslagen behilflich sein sollen. Eigentlich ein süßes Konzept, bestünde dieser Club nicht aus kompletten Pechvögeln, Kleinkriminellen und sonstigen Pappnasen, welche ein krummes Ding nach dem anderen drehen. Und genau in diese Gesellschaft gerät unser Protagonist und hängt plötzlich irgendwie in einem "Projekt" mit drin, bei welchem ein riesiges Junggesellenfest inkl. Brautschau stattfinden und bei welchem ausgerechnet Robbie Williams auftreten soll.

An sich fand ich zwar genau diesen Teil der Geschichte schon vom Klappentext her übertrieben, aber der Rest (Stadtmensch trifft auf Dorfleben) versprach so viele lustige Momente, dass ich bei dem Buch einfach zugreifen musste. Leider schafft es Ingvaldsen meines Erachtens aber nicht, genau diesen Teil der Geschichte so lustig in Worte zu fassen, wie er die Möglichkeit gehabt hätte. Beziehungsweise ist er auch so bemüht, sich dem übertriebenen, wahnwitzigen Teil der Geschichte zu widmen, dass dieser kleine, subtilere Humor glatt untergeht. Dabei hätte er sich da noch nicht einmal anstrengen müssen. Denn die Hauptperson ist so ein typisches "Stadtkind", dass sich eine gewisse Komik schon von allein ergibt. Stattdessen liegt für meinen Geschmack viel zu viel Fokus auf den übertrieben bescheuerten Mitgliedern des Junggesellenclubs, fast schon in amerikanischer Manier, sodass ein Großteil des Buches einfach nur albern wirkte und mich, statt zu amüsieren, nur gelangweilt hat. Wirklich schade.

Bewertung:

The Gospel of the Flying Spaghetti Monster von Bobby Henderson



Für mich als anti-religiösen Menschen war "The Gospel of the Flying Spaghetti Monster" ein absolutes Muss. Ich würde mich noch nicht einmal als Atheistin bezeichnen, denn selbst dabei stellt man sich ja aktiv auf eine Seite und sucht sich quasi den Nicht-Glauben aus. Das habe ich nie getan, sondern mich interessiert einfach Religion an sich nicht und ich sehe das ganze mit einem quasi unbeteiligten Amusement.

So oder so ähnlich stelle ich mir auch die Einstellung von Bobby Henderson vor, denn er schafft es in diesem Buch, den allgemeinen Wahnsinn organisierter Religionen so lustig und herausfordernd darzustellen, dass man sich vor Lachen kringeln möchte. Und doch wird er nie beleidigend. Er stellt nämlich nicht, wie in anderen Veröffentlichungen dieser Art, die Gläubigen als dumm dar, sondern setzt einfach bestehende Tatsachen in andere Szenarien, um es auch Mitgliedern solcher Glaubensgemeinschaften zu ermöglichen, ihr eigenes Handeln mit dem nötigen Abstand zu betrachten. Okay, für dich ist klar, dass es diesen Gott gibt, den du noch nie gesehen hast, wegen welchem du aber einige Sachen tust und andere nicht. Dann stell dir mal vor, ich sage, dass ich eben genau das jetzt mache, weil das Spaghetti Monster mir das gesagt hat. Eigentlich eine lächerliche Idee, aber je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr fallen einem Parallelen auf, die auch die gläubigsten und gottesfürchtigsten Menschen wohl nur schwer leugnen können.

Und dazu ist es eben auch noch alles so wahnsinnig lustig. Henderson hat sich wirklich die Mühe gemacht, sich diese komplette Religion auszudenken, erfindet wichtige Personen und Glaubensführer, komplette Richtlinien und Gebote, usw. Und so liest sich "The Gospel of the Flying Spaghetti Monster" tatsächlich wie eine Veröffentlichung einer neuen Religion, die um Mitglieder kämpft. Man kann sich fast schon einige verwirrte Leute vorstellen, die sich bei Henderson melden, um dieser beizutreten.

Einfach herrlich und für jeden ein Muss, welcher auch komplizierte Dinge wie Religion mit dem nötigen Humor nehmen kann.

Bewertung:

Samstag, 11. Juni 2011

Notes From a Small Island von Bill Bryson


Vorab sollte ich gleich erwähnen, dass ich ein riesiger Fan von Bill Bryson bin. Irgendwann 2006 habe ich mal "A Short History of Nearly Everything" in einer Buchhandlung gesehen und fand den Ansatz, langweilige Fakten aus sämtlichen Bereichen des Lebens, z.B. Naturwissenschaften, auf interessante Weise darzustellen. Es war zwar ein dicker Wälzer, aber da ich zu der Zeit einen langweiligen Job in einem Call Center mit viel Leerlauf hatte, habe ich mich doch schnell durchgearbeitet. Außerdem war es super, wie interessant Bryson alles beschrieben hatte und so sind auch noch einige Sachen hängen geblieben, die ich mir in der Schule nie merken konnte. Daraufhin habe ich auch seine Shakespeare-Biografie und seine ersten Reiseromane, "The Lost Continent" und "Neiter Here Nor There" gelesen in welchen er seine Roadtrips durch die USA und Europa beschreibt. Von allen war ich sofort begeistert und habe daher schon lange beschlossen, nach und nach alle Bücher von ihm zu lesen.

Daher folgte Anfang des Jahres nun "Notes From a Small Island".

Lange Zeit hatte der ursprünglich aus Iowa stammende Bill Bryson in England gewohnt. Als es Zeit wurde, wieder in sein Heimatland zurückzukehren, machte er sich noch einmal auf für einen letzten Roadtrip quer über die britische Insel. Dabei beschreibt er in seiner typischen Manier wieder die lustigen, seltsamen und oft beeindruckenden Dinge die ihm auf seiner Reise so passieren. Auch bemüht er sich immer, die Orte und deren Atmosphäre festzuhalten, wie es die meisten Reisebücher nicht schaffen.

Eigentlich bin ich auch ein sehr großer Fan von England. Mindestens einmal im Jahr bin ich selbst in London und Umgebung unterwegs und habe auch bereits mehrere Roadtrips in den Norden hinter mir, welche denen von Bryson ähneln. Daher weiß ich allerdings auch, wie schwierig es ist wirklich interessante Unterschiede zu finden, welche man in solch einem Buch beschreiben könnte. Schaut man sich seine vorherigen Bücher an, beschreibt er Reisen durch Länder / Kontinente, deren Regionen sowohl landschaftlich als auch vom Schlag der Menschen hier sehr unterschiedlich sind. Darauf lassen sich nicht nur seine Pointen sehr gut aufbauen, sondern es sorgt auch für abwechslungsreichen Lesestoff. Bei "Notes From a Small Island" wird schnell klar, dass Bryson seine liebe Mühe gehabt haben wird solche interessanten Infos und Details zu finden und diese möglichst schön zu beschreiben. Natürlich finden sich auch hier immer wieder tolle skurille Persönlichkeiten wieder, welchen er begegnet, wie etwa gleich zu Beginn die Betreiberin des kleinen Bed & Breakfast Hotels, in welchem er am Anfang seiner Reise in Dover eincheckt und welches strenge Verhaltensregeln vorweist.

Dennoch wiederholt sich in diesem Buch vieles. Daraus kann man aber Bryson gar keinen Vorwurf machen, denn so ist England nunmal. Auch auf meinen Reisen habe ich oft das Gefühl, dass ich die ein oder andere Stadt doch schonmal woanders gesehen habe...oder nicht? Und so besteht ein großer Teil des Buches daraus, dass Bryson sich über die furchtbare moderne Architektur des Landes aufregt. Aber auch das ist nunmal England. Die Engländer lieben zwar ihre Tradition, aber sie lieben auch das Moderne und so finden sich da halt an jeder Ecke neue Malls, deren Glasfronten in der Sonne glitzern oder futuristische Bürogebäude. Daher scheint es oft so, dass diese Tatsache nur so von ihm breit getreten wird, weil es sonst nichts zu berichten gäbe.

Eigentlich schade, aber es hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Dennoch ist es, ohne Brysons eigenes Verschulden, sein von mir bisher gelesenes schwächstes Buch.


Bewertung:

Käse, Fahrräder und Hochzeiten

Da bin ich wieder. Ich hatte Urlaub und habe mir gedacht, dass ich doch auch mal wieder einen kleinen Trip einbauen könnte. Da eine Freundin und ich sowieso zu einer (wahnsinnig tollen und pompösen) Hochzeit in der Nähe von Amsterdam eingeladen waren, haben wir vorher noch zwei Tage in der schönen, aber seltsamen Stadt verbracht und wurden dabei gleich mehrfach fast von Fahrrädern getötet.

Da habe ich es sogar geschafft, meiner Büchersucht zu widerstehen. Es gab zwar eine wunderbare Waterstones-Buchhandlung, in welcher es auf drei oder vier Etagen nur englische Bücher aus wirklich allen Genres gab. Allerdings bin ich fast umgefallen, als ich gesehen hab was englische Bücher in den Niederlanden so kosten. Normale Taschenbücher lagen da gerne mal im Bereich 18 - 20 Euro, das günstigste, das ich in der Hand hatte, lag bei 13 Euro. Und so bewirkte es gerade mal ein Anwachsen meiner Amazon-Wunschliste und mein SUB ist immer noch bei 24. Brav!

Und weil der kleine Blog hier ja wieder so lange brach lag, hänge ich gleich auch nochmal eine Rezension an.

Mittwoch, 8. Juni 2011

The Hunger Games von Suzanne Collins



Aktuell sind "Die Tribute von Panem" ja in aller Munde. Erst einmal natürlich deshalb, weil Deutschland dem in den USA schon länger bestehenden Hype nun folgt und dann natürlich auch wegen der aktuellen Pläne, den ersten Teil zu verfilmen.


Bereits Anfang des Jahres habe ich mich an der englischen Ausgabe des ersten Teils versucht und muss sagen: So ganz erschließen will sich mir die Beliebtheit der Reihe nicht. In einer Welt, die in ihrem Egoismus und ihrer Gleichgültigkeit doch stark an unsere erinnert besteht die scheinbar einzige wirkliche Freude darin, einmal im Jahr zuschauen zu können, wie eine Gruppe Jugendlicher sich gegenseitig jagt und jeder für sich um's Überleben kämpft. Die Idee an sich fand ich sehr gut. Endlich mal wieder eine frische Geschichte, eine neue "Welt", die die Autorin sich bis ins Detail selbst ausgedacht hat. Spontan fiel mir hierzu Harry Potter ein, denn auch da spielt alles in unserer vertrauten Welt und Zeit und doch ist alles anders.

Leider konnte mich die Geschichte jedoch nicht so fesseln. Die Charaktere waren mir zu schwach und unsympatisch, man konnte sich auf keinen wirklich einlassen. Und irgendwie blieb trotz der spannenden Geschichte bei mir das "Ich muss jetzt sofort wissen, wie es weitergeht"-Gefühl aus. Im Gegenteil musste ich mich sogar ziemlich durch einen Großteil des Buches quälen und dieses Gefühl setzte schon sehr früh ein. Bereits nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, dass ich zu früh zu viel wusste und dazu war es mir zu sehr gespickt mit dramatischen Hollywood-Momenten. Zu viel, zu übertrieben...nichts für mich.


Dennoch denke ich, dass diese Bücherreihe für den geneigten Leser einen gewissen Reiz bietet und eine wertvolle Ergänzung für den stetig wachsenden Bereich der "Young Readers" liefern dürfte.Nur leider nichts für mich.



Bewertung:

Donnerstag, 2. Juni 2011

Der Medicus von Noah Gordon


Irgendwann letztes Jahr hatte ich plötzlich mal Lust, mich dem Genre "historische Romane" zu nähern. Aber wo fängt man an? Hilfesuchend habe ich meine Mom gefragt, die auch relativ viel liest und dabei auch immer mal Bücher aus den unterschiedlichsten Bereichen zu empfehlen weiß. Ohne zu überlegen riet sie mir zum Medicus. Ebenfalls ohne großes Nachdenken nahm ich dann auch gleich eine Ausgabe beim nächsten Besuch einer Buchhandlung mit. Diese sollte jedoch erst einmal einige Monate in meinem Regal Staub sammeln. Bis ich Anfang des Jahres für längere Zeit ins Krankenhaus musste. Da hat man ja bekanntlich viel Zeit und daher dachte ich mir, die Zeit wäre langsam gekommen, sich an die erschreckend vielen Seiten zu machen, welche mir die Tür zu einem mir neuen Genre eröffnen sollten.

Tja, was soll ich sagen? Anfangs noch sehr zurückhaltend habe ich mich doch schnell in dieses Buch verliebt. Es kommt tatsächlich nicht so oft vor, dass ich nachvollziehen kann, warum ein Buch so beliebt ist, aber hier kann ich das voll und ganz. Schon von Anfang an versteht Gordon es, den Leser in die damalige Zeit zu versetzen, beschreibt das alte London so gut, dass man beim Lesen fast schon die Themse vor sich sieht und die Gerüche in der Nase hat.

Wie bereits erwähnt ist das Buch mit knapp 700 Seiten sehr dick und die Geschichte von Rob entsprechend lang. Da liegt die Vermutung natürlich nahe, dass es immer mal wieder Punkte gibt, die sich ziehen wie Kaugummi, bei denen man sich zum Lesen zwingen muss, in der Hoffnung, dass die Geschichte mal wieder an Spannung gewinnt. Das Gefühl hatte ich aber überhaupt nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil Gordon hier eine Geschichte erzählt, die aus mehreren Teilen besteht, welche für sich allein auch schon eine gesamte Geschichte sein könnten. So ist Robs Leben in mehrere Abschnitte unterteilt, welche alle mehr oder weniger durch wichtige Ereignisse gestartet werden. Das Spannende hierbei ist, dass er sein Leben in vollkommen unterschiedlichen Ecken der Welt lebt. Zunächst reist er als Baderlehrlich quer durch England, dann nimmt er die beschwerliche Reise nach Isfahan auf sich, wo er schließlich lange Jahre lebt. Dabei lebt er nicht nur an komplett unterschiedlichen Orten, sondern trifft auch auf die verschiedensten Personen. Und doch schafft Gordon es, jede einzelne Situation, jeden Charakter, jeden Ort so zu beschreiben, dass man es sich bildlich vorstellen kann und, noch wichtiger, dass man tatsächlich glaubt, es könnte so gewesen sein. Und das komplett ohne Clichés. Im Gegenteil hat man hier fast schon das Gefühl, dass der Autor selbst damals gelebt hat und deshalb auch Sitten und Bräuche wie selbstverständlich in der Geschichte unterbringt. Das Schöne hierbei ist, dass zwar auch viele uns fremde Dinge erklärt werden, dabei jedoch nie das Gefühl aufkommt, dass man ein Sachbuch liest oder dass trockenes Wissen vermittelt wird. Die Erklärungen sind stets passend untergebracht. Und da man Rob vom Kindesalter an verfolgt, hat man einfach das Gefühl, dass man alles mit ihm zusammen lernt. Zuerst lernt er, wie jeder junge Mensch, alles Wissenswerte über seine Heimat und das Leben an sich. Später muss er sich ein umfangreiches Wissen über das Leben als Jude in Isfahan und natürlich für sein Studium der Medizin aneignen. Da lernt man auch als Leser quasi nebenbei mit.

Ich fand "Der Medicus" absolut spannend und gelungen. Wie auch bei mir würde ich jedem das Buch als Einstieg in dieses Genre empfehlen, denn hier muss man kein Wissen mitbringen, sondern lernt mit Spaß dazu. Ein weiteres Buch von Noah Gordon liegt auch bereits in meinem Bücherregal und ich möchte fast schon garantieren, dass es jedem so gehen wird.


Bewertung:

Mittwoch, 1. Juni 2011

Wieder da!

Ja, was soll ich sagen...das ist mal wieder typisch mein Glück. Da mache ich mich endlich daran, diesen kleinen feinen Blog zu starten und einen Tag später stürzt Blogger komplett zusammen. Hoffentlich fällt denen der Zusammenhang nicht auf, sonst machen die noch mein negatives Karma dafür verantwortlich.

Jedenfalls kann ich jetzt endlich wieder auf alle (hoffentlich!) Funktionen zugreifen und somit anfangen, die bisher noch offenen Bücherrezensionen nachzureichen. Hätte ich ja zumindest schonmal vorschreiben können. Aber da ich mir nicht sicher war, ob das hier noch was wird und ob ich, wenn nicht, Lust hätte, nochmal woanders anzufangen, habe ich das lieber gelassen. Denn nichts ist schlimmer, als wenn man was schreibt und das dann auf der Festplatte verschimmelt.

Also, dann kann es ja losgehen...wieder.